[5.4.2023] Der Kreis Neumarkt in der Oberpfalz hat im Jahr 2013 einen digitalen Reiseführer mit QR-Codes an ausgewählten Standorten eingeführt. Das Angebot hat sich zum Erfolgsprojekt entwickelt und wurde mittlerweile auf weitere Städte in der Region ausgedehnt.
Idyllische Landschaften, malerische historische Städte sowie Rad- und Wanderwege entlang der schmalen Flüsse zeichnen den Landkreis Neumarkt in der Oberpfalz aus. Im Bayerischen Jura gelegen, bietet der Landkreis viele touristische Highlights. Um die Besonderheiten und Sehenswürdigkeiten möglichst allen Besuchern zugänglich zu machen, entschieden sich die Verantwortlichen im Tourismusbüro bereits im Jahr 2013 für Führungen via Smartphone.
An ausgewählten Standorten im gesamten Landkreis verweisen Schilder mit QR-Code direkt auf die jeweilige Attraktion und den virtuellen Regions- und Stadtführer. Scannt ein Tourist den Code, erschließt sich ihm die gesamte Region der Oberpfälzer Juratäler mit Hinweisen auf weitere Empfehlungen. Eine frei skalierbare Karte zeigt sämtliche Attraktionen des Führers in der geografischen Einordnung. Via Gruppierungsansicht kann er sich zudem zum Themengebiet seiner Interessen alle Sehenswürdigkeiten anzeigen lassen.
Der elektronische Reiseführer bietet einen Mehrwert für die Gäste aber auch für die Region. Er erhöht die Attraktivität des Landkreises, stärkt die Vernetzung der touristischen Ziele und lenkt auf diese Weise die Besucherströme. Das Projekt erfreut sich so großer Beliebtheit, dass das Tourismusbüro bereits an einer Erweiterung arbeitet.
Moderne Lösung, schnelle Umsetzung
Der Kreis Neumarkt in der Oberpfalz zeichnet sich durch ein gelungenes Zusammenspiel von Tradition und Moderne aus. Im Jahr 2013 hatten die Verantwortlichen das Ziel, diese Verbindung durch digitale Touren und Hintergrundinformationen zu Attraktionen auch im Tourismus erlebbar zu machen. Christine Riel, stellvertretende Sachgebietsleiterin Tourismus im Landkreis erinnert sich: „Uns war es wichtig, die Lösung einem möglichst breiten Publikum – das sich sowohl aus Besuchern als auch aus der lokalen Bevölkerung zusammensetzt – zugänglich zu machen. Eine App kam daher nicht in Frage. Erstens bezweifelten wir, dass sich ein Urlauber eine App seiner Zielregion auf sein Smartphone laden würde. Zweitens hätte diese App eine zeit- und geldintensive Vermarktung erfordert.“ Schlussendlich entschied sich Christine Riel mit ihrem Team für eine damals noch recht junge Technologie: den QR-Code. Über diesen erlauben Lösungen wie „Der Reiseführer für die Hosentasche“ eine unkomplizierte Vernetzung.
„Die Umsetzung lief ganz schnell und einfach: Nach Erstkontakt mit dem Anbieter im Februar 2013 begannen wir bereits im April mit der Ausgestaltung des digitalen Regionsführers. Im Juli gingen dann 46 Schilder mit dem QR-Code in die Produktion und im September war das Projekt vollständig abgeschlossen“, berichtet Christine Riel.
Wachsende Beliebtheit
Der digitale Reiseführer hat sich im Landkreis Neumarkt in der Oberpfalz zum Erfolgsprojekt entpuppt. Die Tourismusregion profitiert dabei aktuell auch von der zunehmenden Beliebtheit von QR-Codes allgemein. Während die Nutzung in der Gesamtbevölkerung im Jahr 2015 stagnierte, nahm die Verbreitung bedingt durch die Corona-Pandemie rasant zu. Das bestätigen die Nutzungszahlen, die sich von 2020 bis 2022 verdoppelten. Parallel dazu entwickelten sich die Smartphones weiter: Benötigte man 2013 noch spezielle Apps, um QR-Codes auszulesen, so sind diese Scanner in den modernen Handys bereits integriert. Auch dieser Trend verstärkt die Nutzung beim Endanwender.
Schrittweise Aufnahme weiterer Städte
Die erfolgreiche Einführung des digitalen Reiseführers im Kreis Neumarkt führte zur schrittweisen Ergänzung weiterer Städte in der Region mit ihren jeweiligen Sehenswürdigkeiten. So kam im Jahr 2015 die Stadt Velburg mit elf Points of Interest hinzu. Attraktionen wie die „König Otto Tropfsteinhöhle“ sind nun sowohl in der Stadtführung Velburg als auch im Regionsführer Neumarkt enthalten. Scannt ein Besucher den QR-Code der Sehenswürdigkeit ab, prüft die Anwendung, ob der Tourist zuvor den Regions- oder den Stadtführer angeschaut hat und öffnet die entsprechende Führung.
Die weitreichende Vernetzung in der Region gibt den Besuchern auch einen Überblick über die vorhandenen Möglichkeiten: Ganz gleich an welchem Punkt der Gast in die digitale Führung einsteigt, ihm erschließt sich der Landkreis stets vollkommen. Die Touristen sind angehalten, länger im Landkreis zu verweilen und mehr zu unternehmen. Christine Riel ergänzt einen weiteren Pluspunkt: „Interessierte können sich direkt auf dem Handy mit den Sehenswürdigkeiten der Region beschäftigen und diese dann auch besuchen – egal ob die Tourismusbüros geöffnet haben oder nicht.“
Mit ihren Planungen sind die Tourismusverantwortlichen noch längst nicht am Ende. Als nächstes soll die Aufnahme des beliebten Bierland-Entdeckerpfads erfolgen, der entlang kleiner, ganz besonderer Privatbrauereien verläuft. „Im Herzen des Bierlands Bayern ein Muss“, sagt Christine Riel.
Bernd Schilbach ist Geschäftsführer bei der denkende portale gmbh.
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