[21.11.2023] Anlässlich des 13-jährigen Bestehens des Personalausweises mit eID-Funktion publizierte D21 eine Sonderauswertung aus dem eGovernment Monitor 2023. Demnach fehlen jenseits von Behörengängen immer noch Anwendungsmöglichkeiten für die elektronische Identifikation.
Vor 13 Jahren – im November 2010 – führte die Bundesregierung den Personalausweis mit Online-Ausweisfunktion (eID) ein. Aus Anlass dieses Jubiläums veröffentlicht die Initiative D21 eine Sonderauswertung aus ihrem eGovernment Monitor 2023, der im vergangenen Monat erschienen ist (
wir berichteten). Demnach nutzen heute gerade einmal 14 Prozent den Online-Ausweis. Die Zahlen stagnierten über viele Jahre. Einen vergleichsweise hohen Anstieg um vier Prozentpunkte gab es im Jahr 2023, der vor allem auf mehr Nutzerinnen und Nutzer in der Generation Z zurückzuführen ist.
Eine der Ursachen für die mangelnde Nutzung ist laut D21, dass heute wie damals Anwendungsmöglichkeiten fehlen. Dies belegen auch Zahlen aus dem aktuellen eGovernment Monitor: 38 Prozent derjenigen, die zwar über einen einsatzbereiten Online-Ausweis verfügen, ihn aber noch nicht genutzt haben, sagen, dass ihnen schlichtweg keine Anwendungsmöglichkeiten bekannt seien. 21 Prozent sehen keinen Vorteil oder Nutzen. Andere mögliche Gründe wie eine zu komplizierte Handhabung (17 Prozent) oder mangelndes Vertrauen in den Online-Ausweis (8 Prozent) treten stärker in den Hintergrund.
„Die Bürgerinnen und Bürger wissen seit 13 Jahren nicht, wofür sie den Online-Ausweis nutzen sollen. Sie haben schlichtweg kaum Mehrwert. Die geplante Informationskampagne der Bundesregierung über die Funktionen und Vorteile der Online-Ausweisfunktion kann einen wichtigen Baustein bilden, um den Bürgerinnen und Bürgern die eID näherzubringen und greifbaren Mehrwert aufzuzeigen“, so Lena-Sophie Müller, Geschäftsführerin der Initiative D21. Der eGovernment Monitor zeigte aber auch eine grundsätzliche Bereitschaft der Bevölkerung: Mehr als die Hälfte der Bürgerinnen und Bürger wünscht sich eine einheitliche Identifikationsmöglichkeit statt vieler verschiedener Optionen – 53 Prozent davon bevorzugen den Online-Ausweis.
Einen entscheidenden Hebel stelle die Einbindung in der Wirtschaft dar, wo der Online-Ausweis eine neutrale und sichere Identifikationsmöglichkeit bieten könne, betonte Müller. Der Online-Ausweis könne nur mit flächendeckenden Anwendungsmöglichkeiten über die Behördengänge hinaus zum Erfolg werden. Dafür müsse die Integration für Unternehmen leichter umsetzbar sein, so Müller. Dies führe zu einer höheren Alltagsrelevanz des Online-Ausweises und damit wahrscheinlich auch zu mehr Akzeptanz in der Bevölkerung.
(sib)
13 Jahre Online-Ausweis – Sonderauswertung eGovernment-Monitor 2023 (Deep Link)
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