[30.6.2009] Baden-Württembergische Kommunen stehen der Umstellung auf das Neue Kommunale Haushalts- und Rechnungswesen (NKHR) eher skeptisch gegenüber. Zu diesem Ergebnis kommt eine Studie der Wirtschaftsprüfungsgesellschaft Wista.
Die Bürgermeister und Kämmerer aller 1.109 Städte und Gemeinden in Baden-Württemberg hat die Wirtschaftsprüfungsgesellschaft Wista im April 2009 zur Umstellung auf die Doppik befragt, rund ein Viertel der Kommunen hat sich beteiligt. Ergebnis: Die befragten Kommunen stehen der Doppik eher skeptisch gegenüber, nur wenige sind ausreichend auf die Einführung vorbereitet. So gaben 61 Prozent der Befragten an, sich mit der Umstellung noch nicht im Detail beschäftigt zu haben. Knapp die Hälfte erwartet durch die Doppik auf lange Sicht eher wirtschaftliche Nachteile für ihre Kommune. 85 Prozent sehen durch die Umstellung gar die Leistungsfähigkeit ihrer Verwaltung bis an die Grenzen belastet. Wie Wista mitteilt, halten zudem 32 Prozent der befragten Kommunen die Doppik für eher ungeeignet, um das Ziel einer gerechteren Lastenverteilung zwischen den Generationen zu erreichen. „Momentan fühlen sich viele Kommunen verunsichert und wissen noch nicht genau, was auf sie zukommen wird“, so Wista-Vorstand Dieter Räuber. In Baden-Württemberg soll die Ablösung der Kameralistik durch das Neue Kommunale Haushalts- und Rechnungswesen (NKHR) bis 2016 flächendeckend erfolgt sein. Den Schritt in die Doppik wollen 60 Prozent der befragten Entscheider jedoch erst so spät wie möglich wagen. Zudem rechnen 53 Prozent der Befragten mit einer Projektdauer von bis zu zwei Jahren von der ersten Umstellungsmaßnahme bis zur fertigen Eröffnungsbilanz, 11 Prozent sogar nur mit bis zu einem Jahr. „Das ist gefährlich kurz“, warnt Dieter Räuber.
(bs)
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