Ems-Dollart-Region:
Internationales Netzwerktreffen


[5.3.2024] Ein deutsch-niederländisches Netzwerktreffen über Verwaltungsdigitalisierung in der Ems-Dollart-Region zeigte den aktuellen Stand in beiden Ländern, Aufgabenstellungen, aber auch bewährte Methoden und erfolgreiche Projekte.

Die Unternehmen Picture, SmartDocuments Deutschland und JCC Software luden zum  deutsch-niederländischen Netzwerktreffen ein. Vertreterinnen und Vertreter von deutschen und niederländischen Gemeinden, Städten und Landkreisen aus der Ems-Dollart-Region kamen zu einem interkommunalen und internationalen Treffen zum Thema Verwaltungsdigitalisierung zusammen. Gemeinschaftlich organisiert wurde das Treffen in Bad Neuschanz von den Unternehmen Picture, SmartDocuments Deutschland und JCC Software. Nun berichtet JCC über den lebhaften Austausch.
Den Auftakt machte das per Video übermittelte Grußwort der Bürgermeisterin Cora-Yfkes Sikkema der Gemeinde Oldambt aus den Niederlanden, danach folgten Präsentationen der Repräsentanten deutscher und niederländischer Stadtverwaltungen. Dabei reichten die Themen von der Diskrepanz zwischen der Digitalisierung und dem Fehlen von persönlichem Bürgerkontakt bis hin zur Prozessoptimierung in kommunalen Fachbereichen. Auch wurde der Umgang mit der anstehenden steigenden Nachfrage nach Reisepässen in den Niederlanden, der so genannte paspoortpiek, diskutiert.
Arbeiten wir datengesteuert oder menschengesteuert? – das fragte Jody Hovingh, Team-Leiter für Kundenservice der Stadt Midden-Groningen (Niederlande) in seinem Vortrag. Es fühle sich so an, dass die Digitalisierung dazu geführt habe, einen Großteil des menschlichen Kontakts gegen Automatisierung, 24/7-Erreichbarkeit und Benutzerfreundlichkeit einzutauschen. Heutzutage fehle der persönliche Kontakt im Bürgerservice. Jordy Hovingh betonte, dass „die menschliche Komponente bei der Erbringung von Dienstleistungen ganz oben stehen muss.“ Digitalisierung sei erforderlich, aber der persönliche Kontakt zu den Bürgern dürfe dabei nicht vergessen werden.

Austausch ohne Sprachbarrieren

Die Vorträge wurden interaktiv übersetzt. Diese Überwindung der Sprachbarriere trug zu einer lockeren Atmosphäre bei, sodass Hemmungen abgebaut und anekdotische Erlebnisse wie auch komplexe Themen offen angesprochen werden konnten, heißt es von JCC. So berichtete Niels Kohrt, Hauptorganisator der Veranstaltung und Prozess-Management-Experte bei Picture, über Medienbrüche beim Kindergeldantrag: „Als ich für meine Tochter in Hamburg Kindergeld beantragen wollte, musste ich digital einen Antrag ausfüllen, ihn ausdrucken, unterschreiben und dann per Post an die Kindergeldstelle schicken.“ Eine Digitalisierungslösung für den gesamten bürokratischen Prozess fehle. „Die Prozessoptimierung ist das, was Sie vor der Digitalisierung angehen sollten – aber in der Praxis erleben wir häufig das Gegenteil“, so Kohrt in seinem späteren Vortrag.
Christoph Winkelmann von SmartDocuments Deutschland und Mitorganisator der Veranstaltung verwies auf die Auswirkungen von sich stetig ändernden Gesetzen, Datenschutz- und Ausschreibungsrichtlinien auf die Digitalisierungsprozesse.
Ein zwangloser Rundgang durch den Veranstaltungsort, ein einstiges Lokhaus, schloss den Tag ab. Die Veranstaltung setzte einen Impuls für die Digitalisierung in der Ems-Dollart-Region, um neue Wege für eine zukunftsorientierte Verwaltung zu finden. Über eine Wiederholung dieses Veranstaltungsformats im kommenden Jahr wird auf Wunsch der Teilnehmer nachgedacht. (sib)

https://jccsoftware.de
https://www.picture-gmbh.de
https://www.smartdocuments.gmbh
https://edr.eu

Stichwörter: Panorama, SmartDocuments, JCC Software, Picture, Ems-Dollart-Region

Bildquelle: JCC Software

Druckversion    PDF     Link mailen


 Anzeige

Weitere Meldungen und Beiträge aus dem Bereich Panorama
Münster: KI für flotteren Busverkehr
[30.8.2024] Die Stadt Münster und RWTH Aachen starten in Münster ein Pilotprojekt an einem wichtigen Zubringer zur Innenstadt. Kameras und eine smarte KI an Ampelanlagen können die Grünphase für sich nähernde Linienbusse verlängern, reagieren aber auch auf andere Verkehrsteilnehmer. mehr...
Die Stadt Münster testet, ob sich der Busverkehr mittels KI beschleunigen lässt.
ZenDiS: SaaS-Angebot für openDesk
[30.8.2024] Die open-source-basierte Office-Suite für die öffentliche Verwaltung, openDesk, ist bisher nur für den Eigenbetrieb ohne Service und Support zu haben. Das ändert sich nun: Das ZenDiS hat dem IT-Dienstleister B1 Systems den Zuschlag für eine Enterprise Edition erteilt, dazu gehört auch ein SaaS-Angebot. mehr...
Hamburg: Positives Feedback
[26.8.2024] In einer digitalen Befragung hat sich die Freie und Hansestadt Hamburg von ihren Bürgern bewerten lassen. 68 Prozent der Befragten sind demnach zufrieden oder sehr zufrieden mit der Verwaltung. Die erste Kontaktaufnahme erfolgt vorzugsweise online, neue Online-Services werden bekannter. mehr...
Laut einer Umfrage sind 68 Prozent der Befragten mit der Hamburgischen Verwaltung zufrieden oder sehr zufrieden.
Bayern: Bürgerberatung per Video
[21.8.2024] Bayerns Vermessungsverwaltung bietet den Bürgerinnen und Bürgern, die sich mit Fragen oder einem Beratungswunsch an eines der Ämter für Digitalisierung, Breitband und Vermessung wenden, als neuen Service Videocalls. Die Terminvereinbarung muss per Telefon oder Mail erfolgen. mehr...
München: Hackathon zu KI-Assistenten
[20.8.2024] Im Rahmen eines KI-Hackathons haben Entwicklerinnen und Entwickler in München vom 22. bis 27. Juli 2024 an der Entwicklung von KI-Assistenten gearbeitet. Ziel war es, Prototypen zu erstellen, die in verschiedenen städtischen Bereichen wie der Feuerbeschau oder der Klimaschutzprüfung eingesetzt werden können. mehr...
Im Rahmen eines KI-Hackathons haben Entwicklerinnen und Entwickler in München vom 22. bis 27. Juli 2024 an der Entwicklung von KI-Assistenten gearbeitet.