Hamburg:
Wirbel um Trackingsoftware


[18.1.2011] Der Hamburger Landesdatenschutzbeauftragte hatte in der vergangenen Woche seine Website aufgrund des Einsatzes möglicherweise unzulässiger Trackingsoftware offline genommen. Gegen den Vorwurf, jenseits des Rechts zu agieren, wehrt sich nun der Portalbetreiber hamburg.de.

Hamburgs Datenschutzbeauftragter nimmt nach Ärger um Analyse-Tool seine Website offline. Seinen Internet-Auftritt hat der Hamburgische Beauftragte für Datenschutz und Informationsfreiheit, Professor Johannes Caspar, in der vergangenen Woche vom Netz genommen; derzeit ist nur eine rudimentäre Version der Seite erreichbar. Grund: Der Rechtsanwalt Thomas Stadler hatte in seinem Blog Internet-Law nachgewiesen, dass die auf dem Online-Portal hamburg.de eingesetzte Trackingsoftware den datenschutzrechtlichen Anforderungen nicht genügt. Wie auf dem Blog zu lesen war, kommt auf der Plattform ein Statistik-Tool der Informationsgemeinschaft zur Feststellung der Verbreitung von Werbeträgern (IVW) zum Einsatz, welches beispielsweise die IP-Adressen aller Besucher vollständig festhält und an die IVW übermittelt. Peinlich war dies für den obersten Datenschützer Hamburgs deshalb, weil er kurz zuvor der ähnlich arbeitenden Software Google Analytics große Gefährlichkeit attestiert hatte. In einem Statement erklärte Johannes Caspar, seine Website werde von der Stadt Hamburg gehostet, er habe daher keinen Einfluss darauf, welche Analyse-Software verwendet werde. Der Einsatz der Trackingsoftware bei hamburg.de erfolge aber „jenseits des Rechts“. Dem widersprachen nun Portalbetreiber hamburg.de und die IVW. Bei dem eingesetzten Messverfahren handle es sich um einen marktgängigen Standard zur Online-Reichweitenmessung in Deutschland. Jens Müffelmann, Vorsitzender der Gesellschafterversammlung von hamburg.de und Vertreter des Mehrheitsgesellschafters Axel Springer, erklärte: „Selbstverständlich respektiert hamburg.de den Datenschutz und engagiert sich auf diesem Gebiet innerhalb der Branche.“ hamburg.de setze sich seit Langem dafür ein, dass bestehende Online-Messverfahren ausgebaut und an die sich verändernden Anforderungen des Datenschutzes angepasst würden. (bs)

http://datenschutz-hamburg.de
http://www.hamburg.de
Zum Blog-Beitrag von Thomas Stadler (Deep Link)

Stichwörter: IT-Sicherheit, Datenschutz, Hamburg, Johannes Caspar, hamburg.de, IVW



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