[20.3.2012] Den Umgang der öffentlichen Verwaltung mit sozialen Netzwerken hat die Bremer Datenschutzbeauftragte kritisiert und ist dabei unter anderem auf Fahndungen via Facebook und das Anlegen von Fanpages eingegangen.
Bei der Vorstellung des Bremer Datenschutzberichtes 2011 hat die Datenschutzbeauftragte des Landes, Imke Sommer, den Umgang vieler Behörden und Kommunen mit sozialen Netzwerken kritisch beurteilt. Das ist in der Online-Ausgabe des Weser-Kuriers zu lesen. Ein Problem der Fanpages sei, dass Internet-Nutzer über Suchmaschinen auf diese Seiten geleitet werden können, auch wenn sie gar nicht Facebook-Mitglied seien. Facebook hinterlässt dann auf den Rechnern der Nutzer kleine Programme, die dem Austausch von Informationen zwischen Computer-Programmen dienen. Über solche Programme könne Facebook theoretisch Daten auch über Nichtmitglieder sammeln, „und niemand kann sagen, was Facebook mit diesen Daten macht“, warnt Imke Sommer. Die Bremer Datenschutzbeauftragte machte noch auf ein weiteres Problem aufmerksam: „Wer bei Facebook angemeldet ist, kann beliebige Fan-Seiten anlegen.“ Auch die Freie Hansestadt Bremen sei mehrfach im Netz vertreten, wobei nur eine der Seiten tatsächlich von der Stadt betreut wird. Die anderen Seiten sind privat. Wer von dem Internet-Auftritt der Hansestadt auf die Fanseite weitergeleitet wird, erhält eine Warnung. Laut Imke Sommer ein kleines Zugeständnis, denn aus Sicht des Datenschutzes dürften Behörden und Städte grundsätzlich keinen Facebook-Auftritt haben. In diesem Zusammenhang kritisierte die Bremer Datenschutzbeauftragte laut dem Bericht des Weser-Kuriers auch die in der Vergangenheit immer wieder diskutierte polizeiliche Fahndung via Facebook. „Jeder kann eine Seite anlegen, sie Polizei nennen und dann seine Freunde oder irgendwelche anderen Menschen zur Fahndung ausschreiben“, so Sommer.
(rt)
Zur Meldung im Weser-Kurier (Deep Link)
Der 34. Jahresbericht der Bremer Datenschutzbeauftragten (Deep Link)
http://www.datenschutz-bremen.de
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