[10.3.2014] Die CeBIT fokussiert sich in diesem Jahr auf das Fachpublikum. Bundes-CIO Cornelia Rogall-Grothe erwartet sich davon auch eine Stärkung des Public Sector Parc.
Frau Staatssekretärin, welche Rolle spielt die IT-Messe CeBIT als Plattform für die öffentliche Verwaltung?
Messen sind immer eine Leistungs- und Zukunftsschau, die auch der öffentlichen Verwaltung die Möglichkeit bieten, sich den Bürgerinnen und Bürgern und der Wirtschaft als leistungsstarker Partner zu präsentieren. Die CeBIT gehört zu den wichtigsten IT-Messen weltweit. Insofern ist es wichtig, als Staat in Hannover präsent zu sein.
Welche Erwartungen knüpfen Sie an die Messe?
Die CeBIT konzentriert sich insgesamt wieder stärker auf das Fachpublikum und hat hierzu die Ausstellerbereiche neu strukturiert. Diese Neuausrichtung stärkt auch den Public Sector Parc als Sonderforum für den öffentlichen Bereich. Von der Messe erwarte ich mir erneut einen sehr konzentrierten Einblick in aktuelle Produkte und einen spannenden Ausblick auf die Technologien der nahen Zukunft.
„Datability wird für die Verwaltung an Bedeutung gewinnen.“
Welche Bedeutung hat das Messemotto Datability für den Public Sector?
Auch in der öffentlichen Verwaltung steigt mit zunehmender Zahl an IT-gestützten Fachverfahren die Menge an maschinenlesbaren Daten. Big Data ist ein Ansatz, diese Datenmengen nicht nur zu verwalten, sondern daraus neue Erkenntnisse für Politik und Verwaltung zu gewinnen. Aus dieser Entwicklung ergeben sich aber auch Fragen im Bereich des Datenschutzes und der IT-Sicherheit. Datability, also der nachhaltige und verantwortungsvolle Umgang mit großen Datenmengen, ist daher für die Verwaltung ein Thema, das in den kommenden Jahren noch an Bedeutung gewinnen wird.
Bund und Länder präsentieren sich auf der CeBIT im Sonderbereich „Government for you“. Welche Highlights erwarten die Besucher?
Eine wichtige Neuerung ist, dass sich alle Länder und der Bund in diesem Jahr erstmals auf einem vom IT-Planungsrat organisierten Gemeinschaftsstand präsentieren. Im Vordergrund steht vor allem die breitere Nutzung bestehender Basisdienste. Auf meinem Stand sind in diesem Jahr auch eine Reihe von Teilnehmern der E-Government-Initiative des Bundesinnenministeriums vertreten. Sie zeigen auf, was mithilfe von De-Mail und der Online-Funktion des neuen Personalausweises bei der Integration in Behördenprozesse alles möglich ist.
Welche Vorhaben stehen 2014 außerdem im Fokus der E-Government-Entwicklung?
Die Koalition hat sich zum Ziel gesetzt, die flächendeckende Umsetzung von E-Government-Projekten voranzutreiben und in den kommenden Jahren die wichtigsten und am häufigsten genutzten Verwaltungsleistungen bundesweit online anzubieten. Parallel dazu werden wir die Vorgaben des im vergangenen Jahr beschlossenen E-Government-Gesetzes umsetzen. Hierzu erarbeiten wir derzeit ein Regierungsprogramm „Digitale Verwaltung 2020“, das ein koordiniertes Vorgehen der Ressorts sicherstellen soll. Über den IT-Planungsrat werden auch die Länder und Kommunen in diese Entwicklung eingebunden.
Interview: Bettina Schömig
http://www.cebit.de Dieser Beitrag ist in der März-Ausgabe von Kommune21 im Schwerpunkt zur CeBIT 2014 erschienen. Hier können Sie ein Exemplar bestellen oder die Zeitschrift abonnieren. (Deep Link)
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Bildquelle: Bundesministerium des Innern