[15.7.2003] Suchmaschinen sind die "Torwächter" im Internet - was sie nicht finden, bleibt vielen verborgen. Die Ergebnisse, die angezeigt werden, sind oft manipuliert. Dies zeigt eine aktuelle Studie der Bertelsmann Stiftung.
Einer Studie der Bertelsmann Stiftung zufolge verwenden über 90 Prozent aller Internet-Nutzer die elektronischen Informationssortierer. Damit sind sie zu einer einflussreichen Instanz im Netz geworden. "Die Qualität der Suchmaschinen", sagte Marcel Machill, Berater der Bertelsmann Stiftung und Journalistik-Professor an der Universität Leipzig, "entscheidet darüber, wie sich die Nutzer im Internet zurechtfinden, wie sie sich informieren und ob sie die Menge an Informationen überhaupt meistern können." Die Studie zeigt aber auch, dass nur wenige Nutzer wissen, wie die Rankings innerhalb der Suchergebnisse zustandekommen oder wie sich Suchmaschinen finanzieren. 55 Prozent der befragten Anwender glauben fälschlicherweise, dass Suchmaschinen ihre Erlöse mit dem Verkauf von Nutzerdaten erzielen. Richtig ist, dass Werbeeinnahmen und der Verkauf von Suchtechnologie zu den Haupterlösquellen zählen. Und die Rankings spiegeln nicht nur die Relevanz der gesuchten Websites wider, sondern enthalten zunehmend auch Suchergebnisse, die nichts mit der Suchanfrage zu tun haben. Dieses "Spam"-Problem hat sich verschärft: 57 Prozent der deutschen Suchmaschinen-Betreiber registrierten im vergangenen Jahr eine starke Zunahme der manipulierten Angaben, mit denen Website-Anbieter Top-Platzierungen in den Ergebnislisten erzielen wollen. Die gesamte Studie "Wegweiser im Netz. Qualität und Nutzung von Suchmaschinen" erscheint im Oktober.
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