Lechwerke:
Smart-City-Pilotversuch gestartet


[12.11.2018] Von der Digitalisierung können auch kleinere Kommunen profitieren. Das will der Versorger Lechwerke in Königsbrunn und Stadtbergen zeigen. In den Städten werden Sensoren und LoRa-Gateways für verschiedene Einsatzbereiche installiert.

Smart-City-Partner präsentieren Komponenten des Projekts Inno.Live. Die Städte Königsbrunn und Stadtbergen im Landkreis Augsburg machen sich auf den Weg zur Smart City. In den Kommunen sollen Abläufe und Services intelligent vernetzt und digital gesteuert werden. Dazu wurde jetzt gemeinsam mit dem Versorger Lechwerke (LEW) der Pilotversuch Inno.Live gestartet. Wie LEW mitteilt, werden verschiedene Anwendungen getestet, die auf dem gleichen Prinzip basieren: Sensoren messen unterschiedliche Vorgänge oder Zustände. Sie können zum Beispiel erfassen, ob Behälter voll sind, erkennen Bewegungen oder messen Feuchtigkeit. Diese Daten werden von den Sensoren an ein so genanntes LoRa-Gateway (LoRa – Long Range: große Reichweite) übermittelt. Dabei handelt es sich um ein besonders kostengünstiges und energiesparendes Funksystem mit einer Reichweite von rund drei Kilometern im städtischen Bereich. Über das LoRa-Gateway werden die Daten in einem weiteren Schritt per Mobilfunk in eine zentrale Datenbank übertragen und dort aufbereitet. Über ein Online-Portal stehen die Informationen den Nutzern zur Verfügung.

Sensoren an Hundetoiletten

LEW-Experten haben in Königsbrunn und Stadtbergen jeweils drei LoRa-Gateways an Straßenlaternen angebracht und zunächst insgesamt 35 Sensoren für verschiedene Einsatzbereiche installiert, informiert der Versorger. So erfassen Sensoren an Hundetoiletten, ob die Abfallbehälter voll sind oder Tüten nachgefüllt werden müssen. Sensoren messen in Blumenbeeten oder Pflanzkübeln die Feuchtigkeit und Bewegungssensoren überwachen Rettungswege. In Stadtbergen werden zudem 25 Straßenleuchten umgerüstet, die über das LoRa-Funksystem gesteuert werden können.
LEW-Projektleiter Christian Mayr erklärt: „Wir starten mit ausgewählten Einsatzbereichen und wollen im Laufe des Pilotversuchs weitere Anwendungen und Kommunen mit hinzunehmen. Die Einsatzmöglichkeiten der Sensoren und des LoRa-Funksystems sind vielfältig.“ Im Pilotversuch könnten beispielsweise auch Umweltdaten erfasst, Wasserstände an Kanälen oder Unterführungen gemessen, Verkehrsschilder an Baustellen überwacht oder Fahrplananzeigen im öffentlichen Personennahverkehr gesteuert werden.

Mobilfähiges Online-Portal

Das Herzstück von Inno.Live bilden nach Angaben von LEW eine selbstentwickelte Datenbank und das Online-Portal. Die von den Sensoren erfassten und über die LoRa-Gateways übermittelten Daten werden in der Datenbank verarbeitet und anschließend den Nutzern über ein mobilfähiges Online-Portal zur Verfügung gestellt. Die Mitarbeiter der Stadtverwaltungen könnten diese Informationen abrufen und ihre Arbeitsabläufe zielgerichtet steuern. Damit könnten beispielsweise Fahrtrouten optimiert werden und Routineleerungen von halbleeren Hundetoiletten oder regelmäßige Kontrollen von Rettungswegen zukünftig entfallen.
Josef Wagner, Leiter Kommunalmanagement von LEW, sagt: „Die Digitalisierung bietet den Städten und Gemeinden neue Möglichkeiten. Inno.Live ist ein Baustein für die intelligente und vernetzte Stadt. Wir sind überzeugt, dass smarte Lösungen nicht nur für Großstädte relevant sind, sondern auch kleineren Städten und dem ländlichen Raum Vorteile bieten.“

Innovative Kommunen

Königsbrunns Erster Bürgermeister Franz Feigl (CSU) erklärt: „Das Konzept von Inno.Live ist hier in Königsbrunn entwickelt worden. Da war es für uns keine Frage, dass wir für einen Pilotversuch zur Verfügung stehen. Die Technologie ist kostengünstig und flexibel nutzbar. Wir sehen für Königsbrunn durchaus weitere Einsatzmöglichkeiten, um unsere Abläufe und den Service für die Bürger weiter zu verbessern.“ Stadtbergens Erster Bürgermeister Paulus Metz (CSU) ergänzt: „Als innovative Stadtverwaltung wollen wir die Möglichkeiten der Digitalisierung nutzen, um unsere Abläufe weiter zu optimieren. Unsere Mitarbeiter können mit der neuen Technologie ihre Fahrten und Kontrollgänge noch effizienter steuern. Auch die umweltpolitischen Aspekte der CO2-Einsparung sind ein wichtiger Beitrag.“ (al)

http://www.lew.de
http://www.koenigsbrunn.de
http://www.stadtbergen.de

Stichwörter: Smart City, Lechwerke, Königsbrunn, Stadtbergen

Bildquelle: Lechwerke AG

Druckversion    PDF     Link mailen


 Anzeige

Weitere Meldungen und Beiträge aus dem Bereich Smart City
Münchberg: Viel Liebe zum Detail Bericht
[29.5.2024] Ein Digitaler Zwilling mit nahezu fotorealistischer Ausarbeitung dient in Münchberg als Herzstück bei der Kommunikation von Infrastrukturprojekten. Insbesondere Nutzungs- und Gestaltungsmöglichkeiten leerstehender Immobilien lassen sich damit visualisieren. mehr...
Münchberg: Digitaler Zwilling als Herzstück der Infrastrukturplanung.
Regionalkonferenz: Smarte Zukunft gestalten
[29.5.2024] Am 12. Juni findet in Dresden die 15. Regionalkonferenz statt. In diesem Jahr lautet das Thema „Smarte Zukunft gestalten: Auf dem Weg zur nachhaltigen und klimafreundlichen Stadt und Region“. mehr...
Am 12. Juni findet in Dresden die 15. Regionalkonferenz statt.
Konstanz: Smart gegen Ratten
[29.5.2024] Von handschriftlichen Unterlagen hin zu einer digitalen Erfassungsplattform: Die Entsorgungsbetriebe der Stadt Konstanz entwickeln im Rahmen des Programms Smart Green City den Prozess zur Rattenbekämpfung weiter. Begleitet wird das Projekt mit einer öffentlichen Kampagne. mehr...
Die Entsorgungsbetriebe Stadt Konstanz erproben in einem Smart Green City Projekt ein digital gestütztes Verfahren zur Bekämpfung von Ratten im öffentlichen Raum.
BBSR-Studie: Wirkung von Smart-City-Maßnahmen prüfen
[28.5.2024] Viele Kommunen erproben Smart-City-Maßnahmen, meist zunächst im Pilotbetrieb. Vor der breiteren Umsetzung müssen sie wissen, ob sich ein Vorhaben gelohnt hat oder ob noch Anpassungen notwendig sind. Eine Praxishilfe des Bundesinstituts für Bau-, Stadt- und Raumforschung unterstützt Kommunen bei der Bewertung ihrer smarten Projekte. mehr...
Eine neue Praxishilfe des BBSR unterstützt Kommunen dabei, die Wirkung ihrer Smart-City-Maßnahmen zu bewerten.
Mönchengladbach: Drohnen, Datenströme und digitaler Zwilling
[28.5.2024] Mönchengladbach wird zunehmend smarter. Nach Abschluss der Strategiephase macht sich die Stadt, die an der Bundesförderung Modellprojekte Smart Cities teilnimmt, nun an die Umsetzung. Immer mehr Projekte aus dem Förderprogramm erhalten eine finale Förderzusage. mehr...
Mönchengladbach wird smart: Zahlreiche Projekte sollen die Lebensqualität verbessern, aber auch anderen Städten als Vorbild dienen.
Suchen...

 Anzeige

 Anzeige



Aboverwaltung


Abbonement kuendigen

Abbonement kuendigen
IT-Guide Plusd.velop AG
48712 Gescher
d.velop AG
AIDA ORGA GmbH
75391 Gechingen
AIDA ORGA GmbH
comundus regisafe GmbH
71332 Waiblingen
comundus regisafe GmbH
S-Management Services GmbH
70565 Stuttgart
S-Management Services GmbH
wer denkt was GmbH
64293 Darmstadt
wer denkt was GmbH
Aktuelle Meldungen