Hessen:
Start-up trifft Verwaltung


[25.3.2022] Die Sieger des Ideenwettbewerbs Hybrides E-Government stehen fest. Bei dem Wettbewerb des Hessischen Wirtschaftsministeriums konnten Start-ups Ideen einreichen, die private und staatlichen Dienste verknüpfen und so Lösungen für konkrete Herausforderungen der Verwaltung finden.

Hybrides E-Government – das ist die nutzerfreundliche Verknüpfung von privatwirtschaftlichen Dienstleistungen und Verwaltungsverfahren. Dies zu erreichen ist auch ein zentraler Baustein der Strategie Digitale Verwaltung Hessen 4.0. Unter Federführung des hessischen Ministeriums für Wirtschaft, Energie, Verkehr und Wohnen fand von Mitte Oktober 2021 bis Mitte März 2022 der Ideenwettbewerb Hybrides E-Government statt. Ziel war es, entlang konkreter Digitalisierungsbedarfe insbesondere aus den Fachbereichen des hessischen Wirtschaftsministeriums innovative Lösungen aus der Start-up-Szene zu finden. Aus zahlreichen Bewerbungen wurden neun Start-ups ausgewählt, die während einer mehrwöchigen Umsetzungsphase Prototypen zur Lösung der Challenges „Quick-Check Bauantrag“, „Quick-Check Ausländische Fahrerlaubnis“ sowie einer offenen Challenge entwickelt haben.

Fragen rund um den Bauantrag schnell klären

Im Rahmen der Challenge „Quick-Check Bauantrag“ haben die Start-ups Prototypen eines Online-Tools entwickelt, das verständlich und schnell über formale Rahmenbedingungen von Bauvorhaben informiert. Dabei können Bürger schnell feststellen, ob es für ihr konkretes Bauvorhaben notwendig ist, einen Bauantrag zu stellen. Das Sieger-Start-up, rego Dienste aus Rostock, entwickelte die Web-App BauLos!, mit deren Hilfe Nutzer bauliche Veränderungen an Gebäuden und Grundstücken einem automatisierten Antragscheck unterziehen können. Die App verfügt zudem über einen umfangreichen Informations- und Administrationsbereich für Bürger, Verwaltungsmitarbeiter und Hersteller. Sie soll Baubehörden, wie private Projektplaner, schnell und effektiv entlasten. Das Start-up Urbanistic aus München belegte mit seinem Quick-Check-Service den zweiten Platz, gefolgt vom Team von Twin.One aus Bad Heilbrunn, das einen entsprechenden Chatbot entwickelte.

Ausländischen Führerschein umschreiben – wie geht das?

Die Lösungen aus der Challenge „Quick-Check Ausländische Fahrerlaubnis“ sollen es vereinfachen, einen Führerschein aus dem Ausland umschreiben zu lassen, bevor hierzulande Auto gefahren werden darf. Vielfach ist dabei unklar, wie der Umschreibungsprozess funktioniert und welche Dokumente benötigt werden. Für die Challenge haben Start-ups Tool-Prototypen entwickelt, über das sich Bürger einfach informieren können, ob ihr Führerschein in Deutschland gültig ist. Den ersten Platz belegte das Unternehmen PaDaJo aus Grebenhain mit seiner mehrsprachigen Lösung AlatUno. Das Tool erlaubt den Nutzern, ein Foto der eigenen Fahrerlaubnis hochzuladen, welches dann automatisiert ausgewertet wird. Ergänzend werden hilfreiche Adressen in der Nähe angezeigt, die für die Führerscheinbeantragung notwendig sein könnten. Rang zwei dieser Challenge belegte das Team von Convaise aus München mit einem konversationsbasierten Chat-Assistenten. Der dritten Platz ging an das Start-up VISARIGHT aus Berlin.

Verwaltung und Wirtschaft per App zusammenbringen

Bei der offenen Challenge belegte Verimi den ersten Platz. Die von dem Berliner Unternehmen entwickelte Lösung ermöglicht es, den Online-Abschluss einer KFZ-Versicherung unmittelbar mit der An- oder Ummeldung des zugehörigen Autos zu verknüpfen. Verwaltung, Versicherungswesen und Mobilitätsbranche werden auf diese Weise miteinander verzahnt. Den zweiten Platz machte das Start-up Motravo mit der Entwicklung einer Kontakt-Plattform für Auszubildende und Ausbildungsbetriebe. Mit seiner App, über die temporäre Halteverbote via Smartphone-Kamera beantragt werden können, belegte das Unternehmen 3x10 den dritten Platz.
Die hessische Landesregierung will nun – basierend auf den im Wettbewerb erstellten Prototypen und Umsetzungskonzepten – potenzielle Wege der Implementierung der Ideen in den Anwendungsalltag erkunden. Dazu sollen zunächst unterschiedliche Umsetzungs- und Vergabemöglichkeiten geprüft werden. (sib)

https://www.ideenwettbewerb-egov.de
https://wirtschaft.hessen.de

Stichwörter: Panorama, Hessen, E-Government, Wettbewerb, Start-up



Druckversion    PDF     Link mailen


 Anzeige

Weitere Meldungen und Beiträge aus dem Bereich Panorama
Deutscher Landkreistag: Nachfolge für Reinhard Sager
[14.5.2024] Im Herbst steht die Ablösung von Reinhard Sager an der Spitze des Deutschen Landkreistages an. Nun hat das Präsidium seiner Mitgliederversammlung einstimmig empfohlen, den Landrat des Neckar-Odenwald-Kreises in Baden-Württemberg, Achim Brötel, als neuen Präsidenten einzusetzen. mehr...
Der Jurist, Kommunalpolitiker und Verwaltungsfachmann Achim Brötel soll auf Reinhard Sager an der DLT-Spitze folgen.
Serie GovTech Start-ups: Für Entlastung sorgen Bericht
[13.5.2024] Für die vielfältigen Aufgabenbereiche in Kommunalverwaltungen entwickeln Start-ups digitale Tools, mit denen die Verwaltungsarbeit leichter von der Hand geht. Damit können Kommunen auch dem Fachkräftemangel entgegenwirken. mehr...
Start-ups: Digitale Ideen für die Verwaltungsarbeit.
Schleswig-Holstein: Land und Kommune kooperieren
[13.5.2024] Die Verwaltungstransformation erfordert eine enge Zusammenarbeit über alle Ebenen hinweg. In Schleswig-Holstein haben das Land und eine Kommune nun eine Vereinbarung getroffen, um gemeinsam projekthafte Maßnahmen zu entwickeln. Das Vorhaben soll auch anderen Kommunen als Blaupause dienen. mehr...
Kleine Kommunen wollen die Verwaltungsdigitalisierung nicht verschlafen. Das Amt Föhr-Amrum bringt mit dem Land Schleswig-Holstein eine Reihe von Projekten auf den Weg.
Freiburg: Digitale Wahl-Entscheidungshilfe
[6.5.2024] Der Wahl-O-Mat, den die Bundeszentrale für politische Bildung vor Europa-, Bundes- oder Landtagswahlen online bereitstellt, ist längst als feste Größe etabliert. Die Stadt Freiburg bietet ab sofort im Vorfeld der anstehenden Kommunalwahl einen Kommunal-O-Mat. mehr...
Der Freiburger Kommunal-O-Mat lenkt das öffentliche Interesse auf die anstehende Kommunalwahl, informiert und bietet Entscheidungshilfe.
kdvz: Projekt-Management as a Service
[6.5.2024] Der Fachkräftemangel im öffentlichen Sektor betrifft nicht nur die eigentlichen IT-Stellen, sondern auch das Management komplexer IT-Projekte. Dies kann Vorhaben in die Länge ziehen und den Erfolg gefährden. Die kdvz bietet daher jetzt Beratung und Projekt-Management als buchbare Dienstleistung. mehr...
Rolf Skuras und Frederic Lottis sind das Team Beratungsleistung der kdvz Rhein Erft Rur. Sie unterstützen Kommunen beim Projekt- und Prozess-Management.
Suchen...

 Anzeige

 Anzeige



Aboverwaltung


Abbonement kuendigen

Abbonement kuendigen
Ausgewählte Anbieter aus dem Bereich Panorama:
JCC Software GmbH
48149 Münster
JCC Software GmbH
AIDA ORGA GmbH
75391 Gechingen
AIDA ORGA GmbH
Telecomputer GmbH
10829 Berlin
Telecomputer GmbH
Aktuelle Meldungen