[10.5.2007] In der Schweiz hat sich die E-Government-Euphorie gelegt. Schuld daran ist laut einer Umfrage der Universität St. Gallen die nicht vorhandene Projektführung. Um europaweit einen Spitzenplatz in Sachen Online-Schalter einzunehmen, müsse der Bund die Initiative ergreifen.
Nach wie vor ist das Online-Angebot von Schweizer Städten und Gemeinden bescheiden. Das zeigt eine Erhebung der Universität St. Gallen. Wurden vor zwei Jahren noch euphorische Töne in Bezug auf E-Government in der Politik und Verwaltung angeschlagen, habe sich diese Euphorie inzwischen gelegt, schreiben die Autoren des "E-Government-Barometers". Die Bevölkerung setze lieber auf kundenfreundlichere Öffnungszeiten statt auf unpersönliche Online-Schalter, lautet das Fazit der Forscher. Für Kuno Schedler, Direktor des Instituts für Öffentliche Dienstleistungen und Tourismus der Universität St. Gallen, ist die Nachfrage nach Online-Transaktionen bei Weitem noch nicht überall gegeben. Das Angebot dürfte auf einem tiefen Niveau verharren, sagte Schedler laut einem Bericht der Neuen Zürcher Zeitung. Auf kommunaler Ebene werden von den Forschern die Internet-Dienstleistungen der Städte Winterthur und St. Gallen als hervorragende Angebote hervorgehoben. Von den befragten Gemeinden und Kantonen glaubt die Mehrheit, dass E-Government vor allem auf Stufe der Gemeinden an Bedeutung verloren habe. Immerhin sind es auf Bundesebene und bei den Kantonen noch 60 respektive 70 Prozent, die E-Government als zentral für die Verwaltungsführung betrachten. Mit Blick auf das im E-Government erfolgreichere Österreich vermissen die Forscher in der Schweiz eine klare Führungsrolle des Bundes.
(hi)
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