[10.7.2017] Ein Schwerpunkt der diesjährigen Intergeo ist das Thema Open Data. Auf dem die Fachmesse begleitenden Kongress wird eine Podiumsdiskussion stattfinden. In deren Rahmen werden die Teilnehmer das Für und Wider offener Daten im Bereich der öffentlichen Verwaltung darlegen.
Auf dem Kongress der Intergeo, internationale Leitmesse für Geodäsie, Geo-Information und Land-Management, in Berlin geht es für Open-Data-Verantwortliche in einer Podiumsdiskussion (26. September 2017) ums Ganze: Erfüllen sich die hohen Erwartungen in Open Data als Innovationstreiber und Wirtschaftsmotor? Oder sind die Erfahrungen doch eher verhalten? Wie weit dürfen Bund und Länder bei der Bereitstellung offener Daten gehen? Und welche Sicherheitsrisiken birgt der Transparenzgedanke in Zeiten von Cyber-Attacken und internationalem Terrorismus? Entlang dieser Fragen soll der Kongress laut der Hinte Messe- und Ausstellungs-GmbH einen spannenden Einblick in die aktuelle Open-Data-Politik des Bundes, der Länder und der Europäischen Union bieten. Die Positionen sind kontrovers: Stets mit im Gepäck der Open-Data-Diskussion sei die Annahme, dass Open Data die Wirtschaft zu eigenen Entwicklungen beflügelt. Kritiker hingegen nennen Einnahmeausfälle, Investitionen in IT-Infrastruktur sowie die Angreifbarkeit durch Cyber-Attacken als Gegenargumente für zu viel Freiheit. Zuviel Freiheit kann es laut Robert Seuß, Professor für Geo-Information an der Frankfurt University of Applied Sciences und Podiumsmoderator auf dem Intergeo-Kongress nicht geben: „Man kann den Sicherheitsaspekt über die Erkennbarkeit steuern und muss dafür keine Inhalte zurückhalten.“ Offene Daten seien eine Form der Demokratisierung und schaffen Chancengleichheit auf Basis von Daten. Nicht alle Beteiligten überzeugen diese Argumente: Während die Stadtstaaten Berlin und Hamburg gefolgt von den Flächenländern Nordrhein-Westfalen und Thüringen ein klares Open-Data-Bekenntnis abgegeben haben, stehen andere Bundesländer irgendwo zwischen ja, nein und vielleicht. Unabhängig davon hat der Bund die Länder aber unlängst zur Freigabe eines Mindestmaßes an Geodaten verpflichtet. Open Data bis in die kleinste Einheit der kommunalen Ebene fordert außerdem INSPIRE und nimmt so auch die Gemeinden in die Pflicht.
(ve)
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