Hamburg:
Die ganze Hansestadt in 3D


[15.3.2024] Das digitale, dreidimensionale Stadtmodell von Hamburg ist jetzt vollständig online. Interessierte können die Daten in der Kartenanwendung ansehen und sie weiterverwenden. Die 3D-Darstellung vereinfacht Planungsprozesse und soll in Beteiligungsverfahren verwendet werden, zudem ist sie Basis des digitalen Zwillings.

Das Hamburger 3D-Stadtmodell steht nun vollständig im Geoportal der Stadt zur Verfügung. Im Hamburger Geoportal steht ab sofort das gesamte Stadtgebiet online als 3D-Modell öffentlich zur Verfügung. Im Auftrag des Landesbetriebs Geoinformation und Vermessung (LGV) wurde die gesamte Fläche Hamburgs, mit Ausnahme der Nordseeinseln Neuwerk und Scharhörn, bildtechnisch ausgewertet und datenschutzkonform dreidimensional modelliert. Mit der Veröffentlichung des letzten von fünf Teilen ist das Modell nun vollständig, berichtet die Stadt. Alle Gebäude, die Geländeformen bis hin zu den Straßenbäumen Hamburgs können aus unterschiedlichen Perspektiven plastisch hervorgehoben und betrachtet werden. Nach dem Open-Data-Prinzip darf das Stadtmodell ohne Einschränkung genutzt, weiterverbreitet und weiterverwendet werden. Auch Unternehmen und Privatpersonen können somit auf das Angebot zugreifen, um soziale, wirtschaftliche und ökologische Mehrwerte zu erzielen.

Baustein für den digitalen Zwilling

Das 3D-Stadtmodell mit seinen 380.000 Gebäuden wird unter anderem in der Stadtplanung eingesetzt. Durch die Visualisierung und die Möglichkeit der Verschneidung verschiedener Datensätze aus der Urban Data Platform Hamburg, die als Basis der Kartenanwendung umfassende städtische Daten liefert, werden Zusammenhänge besser erkennbar. „Unser Anliegen ist es, Planungen zu vereinfachen und zu beschleunigen. Die Digitalisierung bietet dafür viele Möglichkeiten, etwa durch digitale Baugenehmigungsverfahren oder dreidimensionale Kartendarstellungen“, sagt Karen Pein, Senatorin für Stadtentwicklung und Wohnen. Zudem sei das Stadtmodell ein Basisbaustein für den digitalen Zwilling Hamburg. Mit der Integration von Daten aus Bereichen wie Stadtentwicklung, Mobilität, Klima, Soziales und Bildung werde an der Verfeinerung des digitalen Zwillings gearbeitet. Ziel sei es, ein multifunktionales, digitales Abbild der Stadt und ihrer Prozesse zu erstellen.

Einsatz in Beteiligungsprozessen

Auch für die Beteiligung von Privatpersonen bringt das neue virtuelle Stadtmodell attraktive Möglichkeiten. Die dreidimensionale Abbildung soll künftig für Beteiligungsverfahren über das digitale Partizipationssystem DIPAS (wir berichteten) zum Einsatz kommen. Für das neue Stadtmodell Hamburgs wurden die Gebäude über Luftbilder ausgewertet. Bei der so genannten stereophotogrammetrischen Auswertung werden jeweils zwei Bilder übereinandergelegt, um eine dreidimensionale Darstellung zu erzeugen. Die Texturen der Gebäude basieren auf Schrägluftbildern mit einer datenschutzkonformen Bodenauflösung von 20 Zentimetern. Ein Pixel im Foto entspricht 20 Zentimetern auf der Oberfläche. Die Gebäudemodelle sollen um weitere Objekte wie etwa Straßenbäume angereichert werden.
Die 3D-Daten stellt der Landesbetrieb Geoinformation und Vermessung (LGV) als Open Data im Transparenzportal frei zur Verfügung. Mit der Masterportaltechnologie, die hinter dem Hamburger Geoportal steht, baut der LGV auf eine Open-Source-Lösung. Wie die Stadt betont, bietet der neue Datensatz echte 3D-Modelle in einem bisher nicht dagewesenen Umfang sowie eine höhere Genauigkeit in der Visualisierung. (sib)

3D-Stadtmodell betrachten (Deep Link)
Weitere Informationen zum 3D-Stadtmodell (Deep Link)
https://geoportal-hamburg.de

Stichwörter: Smart City, Hamburg, Digitaler Zwilling, Digital Twin, Stadtmodell

Bildquelle: LGV

Druckversion    PDF     Link mailen


Weitere Meldungen und Beiträge aus dem Bereich Smart City
Kalletal/Lemgo: Hochwasserinfosystem im Aufbau
[26.7.2024] Ein digitales Hochwasserinformationssystem wird in Kalletal und Lemgo aufgebaut. Der IT-Dienstleister OWL-IT steuert für das Projekt der beiden Kommunen eine sichere Datenplattform bei. mehr...
Wolfsburg: Testfeld für smartes Parken
[19.7.2024] Die Stadt Wolfsburg will ein intelligentes Parkraummanagement aufbauen. An einem Testparkplatz werden nun entsprechende Sensoren installiert, die Daten über die tatsächliche Nutzung und den Bedarf des Parkraums liefern sollen. mehr...
Wolfsburg: Der Parkplatz am Meckauerweg wird zum Testfeld für smartes Parken.
Haselhorst Associates: Krisen datengesteuert bewältigen
[17.7.2024] Die Unternehmensberatung Haselhorst Associates – unter anderem bekannt für ihr alljährliches Smart-City-Ranking – hat ein Praxisdossier veröffentlicht, das zeigt, wie Städte Daten und Technologien im Kontext von (klimainduziertem) Krisenmanagement und Katastrophenschutz einsetzen können. mehr...
Wuppertal: Alles neu im smart.lab
[17.7.2024] Seit 2022 ist Wuppertal eine der vom Bundesministerium für Wohnen, Stadtentwicklung und Bauwesen geförderten Smart Cities. Das smart.lab will neue Technologien und Konzepte der Allgemeinheit vermitteln. Nun eröffnet der digitale Erlebnisraum mit einem neuen Konzept und an einem neuen Standort. mehr...
Das smart.lab Wuppertal hat nach einer mehrmonatigen Kreativpause neu in der Mall des Hauptbahnhofs eröffnet.
Interview: Zusammenarbeit als Schlüssel Interview
[16.7.2024] Smarte Kommune heißt ein aktuelles Buch, das Ilona Benz, Chief Digital Officer der Stadt Kaiserslautern, geschrieben hat. Kommune21 sprach mit der Autorin über den Weg kleiner Gemeinden zur Smart City. mehr...
Dr. Ilona Benz, CDO von Kaiserslautern
Weitere FirmennewsAnzeige

E-Rechnung: Für den Ansturm rüsten
[31.5.2024] Die E-Rechnungspflicht im B2B-Bereich kommt. Kommunen sollten jetzt ihre IT darauf ausrichten. Ein Sechs-Stufen-Plan, der als roter Faden Wege und technologische Lösungsmöglichkeiten aufzeigt, kann dabei helfen. mehr...
Suchen...

 Anzeige

Aboverwaltung


Abbonement kuendigen

Abbonement kuendigen
beyond SSL GmbH
90619 Trautskirchen
beyond SSL GmbH
Nagarro
51379 Leverkusen
Nagarro
H+H Software GmbH
37073 Göttingen
H+H Software GmbH
KID Magdeburg GmbH
39104 Magdeburg
KID Magdeburg GmbH
Aktuelle Meldungen