[4.7.2012] An einem Selbstbedienungsterminal im Göttinger Rathaus können Bürger Foto, Unterschrift und Fingerabdrücke für Personalausweis und Reisepass erfassen.
Von Anfang März bis Mitte April dieses Jahres hat die Stadt Göttingen in ihrem Einwohnermeldeamt ein Selbstbedienungsterminal zur Erfassung von biometrischen Merkmalen getestet. In dieser Zeit konnten Bürger an der Speed Capture Station der Firma Speed Intraproc kostenfrei nicht nur die erforderlichen Passfotos für die Beantragung eines neuen Personalausweises (nPA) oder eines elektronischen Reisepasses (ePass) machen, sondern auch die für Reisepässe vorgeschriebenen Fingerabdrücke und die digitale Unterschrift erfassen. Die entsprechende Software dafür wird von der Anstalt für Kommunale Datenverarbeitung in Bayern (AKDB) bereitgestellt. So ist das Terminal an das in Göttingen eingesetzte Fachverfahren OK.EWO angebunden.
Speed Capture Station schafft Erleichterung
Mithilfe des Selbstbedienungsterminals lassen sich Aufwand und Kosten für die Beschaffung eines Passfotos reduzieren. Zudem werden die Sachbearbeiter von der aufwändigen Erfassung der biometrischen Daten entlastet. Parallel zur Erfassung von Foto und Fingerabdrücken erfolgt die verbindliche Qualitätsprüfung. Untaugliche Passfotos gehören damit der Vergangenheit an. Der Sachbearbeiter ruft während der Antragstellung die erfassten Daten aus dem Einwohnerverfahren auf, prüft ihre Authentizität und bearbeitet die qualitätsgeprüften Daten dann medienbruchfrei in OK.EWO weiter.
Nach der erfolgreichen Beendigung der Erprobungsphase und den positiven Erfahrungen hat die Stadt Göttingen das Terminal nun dauerhaft übernommen. So hat sich durch den Einsatz der Speed Capture Station der Zeitaufwand der Antragsbearbeitung deutlich reduziert und gleichzeitig die Bürgerfreundlichkeit erhöht. Rund 40 Prozent aller Personalausweis- und Passanträge wurden in der Testphase über das Terminal erfasst, ohne dass dieses aktiv beworben wurde.
Die Bedienbarkeit der Station hat sich als sehr einfach erwiesen, sodass nur eine geringe Hilfestellung bei den Kunden notwendig war. Dennoch sollte das Terminal nur in der Nähe von Sachkundigen aufgestellt sein, damit eine schnelle Hilfe gewährleistet und auch Vandalismus ausgeschlossen werden kann. Vor allem die Barrierefreiheit ist zu erwähnen, da das Terminal auch für Rollstuhlfahrer oder kleinwüchsige Kunden geeignet ist.
Christian Hampe ist bei der Stadt Göttingen Koordinator im Fachdienst Einwohnerangelegenheiten.
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Bildquelle: Stadt Göttingen, Christian Hampe