Berlin:
Hauptstadt-Verwaltung ohne Chatbot


[22.5.2024] Der altbewährte Berliner Verwaltungschatbot Bobbi wird zum Jahresende abgeschaltet, obwohl die Nutzerzahlen in den vergangenen Jahren zugenommen haben. Ein Nachfolger ist noch nicht bestimmt – derzeit laufen Recherchen nach einem geeigneten System.

Seit 2017 beantwortet der Chatbot Bobbi Fragen zur Berliner Verwaltung. Zum Jahresende soll er jedoch abgeschaltet werden. Dies geht aus einer Pressemeldung von Jan Lehmann, dem digitalpolitischen Sprecher der SPD-Fraktion im Abgeordnetenhaus von Berlin, hervor. Demnach wurden im Jahr 2022 mit dem Chatbot insgesamt rund 58.000 Sitzungen abgehalten, die meisten davon auf Deutsch. Im vergangenen Jahr waren es mit 72.000 noch einmal mehr. Neben Deutsch wurde Bobbi auch auf Englisch, Russisch, Spanisch, Türkisch, Ukrainisch, Italienisch, Polnisch, Französisch, Portugiesisch und Niederländisch befragt. Ukrainisch und Türkisch werden seit Mai 2023 angeboten. Die Funktionsweise ist nicht mit einer generativen KI zu vergleichen. Das Wissen des Bots beruht auf strukturierten Informationen, die nach definierten Kriterien gewichtet sind. Der Chatbot verhält sich dadurch eher wie eine intelligente Suchmaschine, die dabei hilft, online befindliche Antworten zu finden. „Bobbi hat über viele Jahre gute Arbeit geleistet, doch inzwischen ist er technisch überholt. Heutzutage kann KI mehr und die Bürgerinnen und Bürger erwarten inzwischen auch mehr von einem Chatbot“, sagt Lehmann.

Kein nahtloser Übergang

Bobbi ist seinerzeit durch eine Forschungskooperation des ITDZ und TU Berlin als Modellprojekt gestartet und wird vom DAI-Labor (Distributed Artificial Intelligence Laboratory der TU Berlin) betrieben. Die entsprechende Kooperationsvereinbarung läuft Ende des Jahres 2024 aus und wird nicht verlängert. Stattdessen ist eine Neuentwicklung geplant. Diese soll mindestens das Niveau von Bobbi erreichen und als IKT-Basisdienst allen Berliner Verwaltungen zur Verfügung stehen. Momentan finden dafür Recherchen nach marktüblichen Systemen statt. Es ist möglich, dass der nächste Berliner Chatbot sich ähnlich wie ChatGPT in natürlicher Sprache unterhalten kann. „Leider wird es wohl keinen nahtlosen Übergang von einem zum anderen Chatbot geben – das ist ärgerlich und wäre vermeidbar gewesen. Alle sind sich schon seit Langem einig, dass es einen IKT-Basisdienst Chatbot geben soll, man hätte also entsprechend planen können“, schließt Lehmann. (sib)

https://service.berlin.de/chatbot
https://jan-lehmann.de

Stichwörter: Panorama, Berlin. Chatbot, Bürgerservice



Druckversion    PDF     Link mailen


 Anzeige

Weitere Meldungen und Beiträge aus dem Bereich Panorama
München: IT-Referat tritt NExT bei
[10.6.2024] Das IT-Referat der Stadt München ist neues Mitglied im gemeinnützigen Netzwerk NExT. Ziel des Netzwerks ist es, gemeinsam mit anderen Verwaltungsorganisationen die digitale Transformation voranzutreiben. mehr...
Besigheim/Wertheim: Ohne Schranken parken
[7.6.2024] Im Enzparkhaus Besigheim und in der Parkgarage Altstadt in Wertheim wurde jetzt die Parkraum-Management-Lösung des Anbieters Peter Park eingeführt, die ein Parken ohne Schranken und Tickets ermöglicht. mehr...
Parkgarage Altstadt in Wertheim: Hier ist die Einfahrt künftig ohne lästiges Ticketziehen möglich.
Augsburg/München/Nürnberg: Digitalisierung gemeinsam anpacken
[3.6.2024] Bei der Verwaltungsdigitalisierung kooperieren München, Augsburg und Nürnberg. Nun fand in Augsburg ein Treffen statt, bei dem die strategischen Weichen für die zukünftige Zusammenarbeit gestellt wurden. mehr...
Das strategische Jahrestreffen der Digitalkooperation M-A-N fand im Fürstenzimmer des Augsburger Rathauses statt.
Stuttgart: Neue Kita-App für bessere Kommunikation
[31.5.2024] Apps können die Kommunikation zwischen Kitas und Eltern erleichtern und beide Seiten entlasten. In Stuttgart kommt dafür jetzt in allen 147 städtischen Einrichtungen die App Juko des Herstellers Assemble zum Einsatz. mehr...
In Stuttgart soll die Kita-App Juko künftig die Kommunikation zwischen Kindertagesstätten und Eltern vereinfachen.
Bremen: Personaldokumente ohne Termin abholen
[31.5.2024] In Bremen ist es ab sofort möglich, beantragte Reisepässe und Personalausweise ohne Termin abzuholen. Dazu stellt die Hansestadt in mehreren Bürgerämtern Dokumentenausgabeboxen bereit. Damit werden bei den Sachbearbeitern dringend benötigte Kapazitäten frei. mehr...
Die Dokumentenboxen in den Bremer Bürgerservicezentren bieten eine schnelle und unkomplizierte Abholung von Dokumenten.
Weitere FirmennewsAnzeige

Besuchersteuerung: Das neue Einbürgerungsgesetz stellt Behörden vor zusätzliche Herausforderungen
[12.6.2024] Am 27. Juni 2024 tritt das neue deutsche Einbürgerungsgesetz in Kraft. Damit verkürzt sich die Mindestaufenthaltsdauer für eine Einbürgerung von derzeit acht auf fünf Jahre, bei besonderen Integrationsleistungen sogar auf bis zu drei Jahre. Demzufolge werden Ausländerbehörden künftig mehr Anträge auf Einbürgerung bearbeiten müssen. Allerdings stoßen bereits heute viele Ausländerbehörden an ihre Kapazitätsgrenzen. Magdalene Rottstegge, zuständig für das Business Development bei der SMART CJM GmbH, erläutert, wie Ämter das erhöhte Arbeitsaufkommen besser bewältigen können. mehr...

E-Rechnung: Für den Ansturm rüsten
[31.5.2024] Die E-Rechnungspflicht im B2B-Bereich kommt. Kommunen sollten jetzt ihre IT darauf ausrichten. Ein Sechs-Stufen-Plan, der als roter Faden Wege und technologische Lösungsmöglichkeiten aufzeigt, kann dabei helfen. mehr...
Suchen...

 Anzeige



Aboverwaltung


Abbonement kuendigen

Abbonement kuendigen
Ausgewählte Anbieter aus dem Bereich Panorama:
AIDA ORGA GmbH
75391 Gechingen
AIDA ORGA GmbH
Telecomputer GmbH
10829 Berlin
Telecomputer GmbH
JCC Software GmbH
48149 Münster
JCC Software GmbH
Aktuelle Meldungen