[7.9.2022] Die öffentliche Hand erfreut sich als Arbeitgeber aktuell nicht der größten Beliebtheit. Wie sich dieser Trend stoppen lässt, diskutieren Vertreter aus Wirtschaft, Wissenschaft und Verwaltung auf dem Kongress Innovatives Management Anfang November in Lübeck.
80 Prozent der Beschäftigten im öffentlichen Sektor können sich laut Bleibebarometer Öffentlicher Dienst vorstellen, den Arbeitgeber zu wechseln. Knapp ein Drittel davon zieht einen Arbeitgeber in der Privatwirtschaft in Betracht. Vor diesem Hintergrund stellt sich die Frage, wie sich eine Verwaltung aufstellen muss, um vorhandene und neue Mitarbeitende zu begeistern. Darüber diskutieren Vertreter aus Wirtschaft, Wissenschaft und Verwaltung auf dem Kongress Innovatives Management am 8. November 2022 in Lübeck. Wie Veranstalter MACH mitteilt, findet die seit über 20 Jahren etablierte Veranstaltung in der Hansestadt statt und wird zudem per Livestream übertragen.
Innovationen treiben die Modernisierung voran. Dabei rücken Automatisierung und künstliche Intelligenz als neue Werkzeuge in den Fokus, die definierte Tätigkeiten und Routinen übernehmen, Prozessschritte optimieren und die Beschäftigten entlasten können. Dirk Schrödter, Chef der Staatskanzlei des Landes Schleswig-Holstein, setzt den Auftakt für die Frage, wie technische Lösungen Verwaltungsprozesse effizienter machen können. „Wir brauchen moderne Methoden für komplexe Herausforderungen in der Führung, die wir zurzeit haben“, sagt Thomas Pütter. Der Experte für moderne Führung wird in seiner Keynote aufzeigen, was Arbeitnehmern heute wichtig ist – und was eine Führungskraft können muss.
Die anschließende Podiumsdiskussion widmet sich der Frage, mit welchen Maßnahmen sich Mitarbeitende binden und neue Kräfte mobilisieren lassen und wie Führungskräfte für Innovationen befähigt werden.
Arbeitnehmer für die Verwaltung begeistern
Die Digitalexpertin und Geschäftsführerin der Initiative D21, Lena-Sophie Müller fragt nach den gesellschaftlichen Implikationen der Digitalisierung. Denn die Demokratie basiert auf dem Vertrauen der Bürgerinnen und Bürger in leistungsstarke staatliche Institutionen. Den privaten und beruflichen Digitalisierungsschub konnte die öffentliche Verwaltung nicht in gleichem Maße skalieren. Müller geht der Frage nach, ob die Verwaltung dennoch als starke Partnerin wahrgenommen wird und wie sie diesen Stresstest besteht.
Was das schwindende Vertrauen genau bewirkt, ob es Mitarbeitende demotiviert oder gar potenzielle Bewerber von einer Laufbahn in der Verwaltung abhält, diskutieren unter anderem Ammar Alkassar, ehemaliger CIO des Saarlands und Franz-Reinhard Habbel, ehemaliger Sprecher des Deutschen Städte- und Gemeindebundes. Zum Abschluss der Veranstaltung sucht Jan-Ole Beyer aus dem Bundesinnenministerium Lösungen für den Reformstau. Er will eine Kultur des Ausprobierens etablieren, die Barrieren im Kopf abbauen und einen konstruktiven Umgang mit Fehlern kultivieren.
„Ich freue mich sehr auf den Austausch mit den Kongressteilnehmenden und unseren Referentinnen und Referenten über die Anforderungen an öffentliche Institutionen in diesen herausfordernden Zeiten. Gemeinsam wollen wir Lösungsansätze entwickeln, um Beschäftigte für die Verwaltung zu begeistern und die Digitalisierung von Verwaltungsprozessen weiter voranzutreiben“, sagt Matthias Kohlhardt, Gastgeber des Kongresses und Vorstandsvorsitzender der MACH AG.
(ba)
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Bildquelle: MACH AG