[8.6.2012] Die Berliner Politik macht ernst mit Open Data. Binnen zwei Jahren soll das Berliner Datenportal in den Regelbetrieb gehen. Von der Verwaltung wird ein „Mentalitätswechsel“ gefordert.
Auf dem 2. Berlin Open Data Day am Mittwoch dieser Woche im Berliner Roten Rathaus erörterten Vertreter aus Politik, Verwaltung und Zivilgesellschaft die Möglichkeiten und den Mehrwert von Open Data. Genau ein Jahr zuvor hatte die Bundeshauptstadt ein Datenportal gestartet, in dem sich inzwischen über achtzig Datensätze aus allen Bereichen der Berliner Verwaltung befinden. Mit jeweils 100.000 Euro in diesem und im nächsten Jahr soll das Portal in den Regelbetrieb überführt werden. Björn Böhning, Chef der Berliner Senatskanzlei (SPD), forderte von der Verwaltung einen „Mentalitätswechsel hin zu Open Data“ und eine bessere Zugänglichkeit der im Internet befindlichen Daten. Nicolas Zimmer, Staatssekretär für Wirtschaft, Technologie und Forschung (CDU), sieht in Open Data „eine aktive Wirtschaftsförderung“, aus der neue Geschäftsmodelle entstehen können. Dies sei günstiger als die übliche Subventionspolitik. Ein Vertreter der EU-Kommission bezifferte das ökonomische Potenzial von Open Data europaweit auf 140 Milliarden Euro. Uta Dauke, Vertreterin des Referats O1 im Bundesinnenministerium, diskutierte Open Data im größeren Zusammenhang von Open Government und verwies auf ein diesbezügliches Eckpunktepapier, das zur öffentlichen Konsultation und Kommentierung im Internet verfügbar ist. Während einer Werkschau wurde die „KiezDaten-App“ des Berliner Amtes für Statistik vorgestellt, mit der sich Sozialstrukturdaten für über 400 Berliner Planungsräume anzeigen lassen. Sie ist seit dem 9. Mai 2012 im Apple-Store verfügbar. (Ein Bericht über den Berlin Open Data Day folgt)
(hm)
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Bildquelle: Amt für Statistik Berlin-Brandenburg