[14.5.2014] Störerhaftung und Sicherheitsbedenken bremsen den Ausbau von WLAN-Hotspots in Deutschland. So das Ergebnis der Umfrage „Hotspots - Verbreitung, Nutzung, Akzeptanz“ der Firma Lancom Systems.
Deutschland ist bei öffentlichen WLAN-Hotspots Entwicklungsland. Viele private und gewerbliche Anwender schrecken davor zurück, selbst einen Hotspot anzubieten, da ihnen die Haftungsrisiken zu hoch sind oder sie Sicherheitsbedenken haben. Den Ausbau und die Nutzung weiter vorantreiben, würden anbieterfreundlichere rechtliche Rahmenbedingungen. Das sind die zentralen Ergebnisse einer aktuellen Online-Umfrage von Lancom Systems, einem Hersteller von Netzwerklösungen für Geschäftskunden und den öffentlichen Sektor. Wer in Deutschland ein offenes WLAN betreibt, haftet für mögliche Vergehen oder Missbrauch durch andere Nutzer – hier greift die so genannte Störerhaftung. Diese Problematik ist 77 Prozent der Umfrageteilnehmer bekannt. 68 Prozent der Personen, denen die Rechtslage bekannt ist, würden einen Hotspot anbieten, wenn die rechtlichen Grundlagen anbieterfreundlicher wären. Insgesamt 77 Prozent begrüßen die Pläne der Bundesregierung, die Störerhaftung abzuschaffen. Fast drei Viertel der Befragten sehen sie als Bremse für den Hotspot-Ausbau.
Deutschland hinkt nach Angaben von Lancom Systems in puncto Hotspot-Dichte Ländern wie Lettland oder Frankreich hinterher. Die Erwartungshaltung der deutschen Anwender ist offensichtlich jedoch nicht besonders ausgeprägt: Obwohl vielerorts noch Funkstille herrscht, sind die Befragten im Schnitt mit der Abdeckung zufrieden. Hauptgründe für die Nutzung von Hotspots sind ein zu langsames (80 Prozent) oder zu teures (35 Prozent) Mobilfunknetz. Des Weiteren sind Hotspots noch nicht an allen Orten verfügbar, an denen sie den Befragten generell wichtig wären. Hier besteht eine große Diskrepanz zwischen dem Wunschangebot und der wahrgenommenen Verfügbarkeit. In öffentlichen Verkehrsmitteln etwa wünschen sich 50 Prozent WLAN. Dass es dort bereits Hotspots gibt, konnten in der Umfrage nur 16 Prozent bestätigen. 60 Prozent der Umfrageteilnehmer, die keine Hotspots nutzen, würden dies tun, wenn sie an mehr Orten verfügbar wären. Dazu Ralf Koenzen, Gründer und Geschäftsführer von LANCOM Systems: „Hotspots sind beliebt und gefragt, aber die unsichere Rechtslage verhindert ihren vollen Ausbau. Die Politik ist am Zug, die Störerhaftung endlich abzuschaffen, eine anbieterfreundlichere neue Regelung zu finden und rechtliche Risiken aus dem Weg zu räumen. Die Voraussetzungen für den Hotspot-Ausbau würden dadurch entscheidend verbessert, der Markt könnte sich explosiv entwickeln.“
(cs)
Ergebnisse zum Download (Deep Link)
http://www.lancom-systems.de
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