[3.1.2003] e-Government-Projekte von Landesverwaltungen und Bundesbehörden wurden jetzt in einer Untersuchung analysiert. Fazit: Erst durch die Verbesserung der Verwaltungsprozesse könnten Investitionen in e-Government-Technologien amortisiert werden. Die Studie wurde im Auftrag des Softwareunternehmens IDS Scheer durchgeführt.
Die Prozessorientierung der e-Government-Strategien in deutschen Verwaltungen auf Bundes- und Landesebene waren Gegenstand einer umfassenden Studie, die das Software- und Beratungsunternehmen IDS Scheer im Herbst vergangenen Jahres gemeinsam mit dem Institut für Wirtschaftsinformatik im Deutschen Forschungszentrum für künstliche Intelligenz (DFKI) durchgeführt hat. Seit Mitte Dezember liegen die endgültigen Auswertungen der Studie vor. Zentrales Ergebnis: e-Government könne nur erfolgreich etabliert werden, wenn der Prozessoptimierung eine zentrale Rolle zukomme. Noch aber präge eine verbreitete Technologie-Euphorie die Vorgehensweisen vieler Behörden.
Sowohl die e-Government-Initiative der Bundesregierung, BundOnline 2005, als auch die jeweiligen Aktivitäten aller 16 Bundesländer wurden analysiert. Die Erhebung zeige, dass der Einsatz moderner Informations- und Kommunikationstechnologien weiterhin einer der wichtigsten Faktoren für Behörden aller Ebenen darstelle, wenn es darum gehe, zur serviceorientierten Dienstleistungsverwaltung zu werden, teilte IDS Scheer in einer Presseinformation mit. Die vorherrschende Technologie-Euphorie verführe aber dazu, die entscheidende Komponente zur Realisierung des e-Government zu vernachlässigen - das Management der Geschäftsprozesse. Damit fehle ein zentrales Bindeglied zwischen Strategie und Umsetzung. Geschäftsprozessmanagement sei aber gerade deshalb wichtig, weil viele Behörden beim Interneteinsatz den Übergang von der reinen Information und Kommunikation zu einer umfassenden Einbindung der Bürger und Partner in die Verwaltungsprozesse schaffen wollen. Erst durch die Verbesserung der Verwaltungsprozesse könnten die hohen Investitionen in e-Government-Technologien amortisiert werden.
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