[14.11.2016] Mit seinem Ziel eines flächendeckenden Glasfaserausbaus bis zum Jahr 2030 sieht sich das Land Schleswig-Holstein auf dem richtigen Weg und hat daher nun die Fortschreibung der Breitband-Strategie beschlossen. Neu in den Maßnahmenkatalog aufgenommen wurde die Erstellung eines Landesbackbone-Konzepts.
Schleswig-Holstein ist mit seiner 2013 eingeleiteten Strategie, bis zum Jahr 2030 einen flächendeckenden Glasfaserausbau zu erreichen, auf dem richtigen Kurs. Das hat eine Evaluierung der Berliner Beratungsfirma ateneKOM bestätigt. Nun hat das Landeskabinett die Fortschreibung der Breitband-Strategie beschlossen. Die Zielrichtung wird dabei nach Angaben von Wirtschaftsminister Reinhard Meyer beibehalten, allerdings durch das Ziel einer flächendeckenden WLAN-Versorgung und die zügige Einführung des neuen Mobilfunkstandards 5G ergänzt. Als bedeutendste neue Maßnahme der weiteren Strategie bezeichnete Meyer zudem das Landesbackbone-Konzept: Hierdurch solle in noch nicht versorgten Regionen ein öffentliches Glasfasernetz entstehen, das sowohl dem Breitband-Ausbau als auch dem Ausbau der öffentlichen Verwaltungsnetze einschließlich der Schulen diene. Das Land habe dazu gerade eine Machbarkeitsstudie in Auftrag gegeben. Mit seiner Glasfaser-Strategie ist Schleswig-Holstein nach eigenen Angaben bundesweit Vorreiter. Nach Ansicht von Wirtschaftsminister Meyer sind Bandbreitenziele wie die des Bundes, in denen Übertragungsgeschwindigkeiten von 50 Megabit pro Sekunde definiert werden, nicht sinnvoll: „Dadurch wird man den weiter wachsenden Bandbreitenbedarfen technisch ständig hinterherlaufen und das Risiko eingehen, binnen kurzer Zeit mehrfach investieren zu müssen.“ Schleswig-Holstein werde daher, wo immer es möglich sei, in Glasfaserleitungen bis in die Gebäude und Wohnungen hinein investieren. Wo dies nicht möglich sei, würden zunächst andere Technologien zum Einsatz kommen „Aber immer verknüpft mit einem Ausbauplan für eine Glasfaserlösung.“ Mit einer Glasfaser-Abdeckung von rund 25 Prozent liegt Schleswig-Holstein nach eigenen Angaben im Bundesvergleich schon heute weit vorn – der Bundesdurchschnitt liege bei etwa sieben Prozent. „Wenn alle derzeit in der Pipeline befindlichen Projekte realisiert werden, dürften wir 2020 bereits bei 50 Prozent liegen, bis 2022 bei zwei Dritteln“, so Minister Meyer. „Wir sind uns sicher, dass wir auf dem richtigen Weg sind. Und wir hoffen, dass auch der Bund bald eine langfristige, auf Glasfaser basierende Breitband-Strategie beschließt, wie es der Bundeswirtschaftsminister vor Kurzem vorgeschlagen hat.“
(bs)
Fortschreibung Breitband-Strategie (PDF, 160 KB) (Deep Link)
Ziele und Maßnahmen der Breitband-Strategie (PDF, 4 MB) (Deep Link)
Evaluation zur Breitband-Strategie (PDF, 3 MB) (Deep Link)
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