[2.12.2003] Trotz Hackerangriffen ist die zweite internetbasierte Abstimmung in der Schweiz problemlos und zudem mit ungewöhnlich hoher Beteiligung verlaufen.
In der Genfer Gemeinde Cologny ging die zweite in der Schweiz durchgeführte Internet-Abstimmung problemlos vonstatten. Dies berichtet die Basler Zeitung. Die neue Abstimmungsmöglichkeit wirkte sich positiv auf die Stimmbeteiligung aus, die laut Behörden knapp 60 Prozent erreichte. In vergleichbaren Abstimmungen wird sonst eine Stimmbeteiligung von rund 50 Prozent erzielt, erklärte der Genfer Staatskanzler Robert Hensler. Das Internet spielte seiner Ansicht nach für die Stimmbeteiligung eine nicht zu unterschätzende Rolle. 28,9 Prozent der Stimmen wurden per Internet abgegeben, wie Hensler sagte. Rund zwei Drittel der Stimmen gingen brieflich ein. Nur 4,3 Prozent der Stimmberechtigten von Cologny gingen am Sonntag im Wahllokal an die Urne. Die Abstimmung verlief ohne Zwischenfälle. Unbekannte versuchten zwar, mit einem Zufallscode ins System zu gelangen. Sie scheiterten jedoch ebenso wie jene, die zwei Mal ihre Stimme per Internet abgeben wollten. Erkannt wurde zudem der Versuch eines Stimmenden, gleichzeitig per Internet und per Post abzustimmen. Die Bürger sollten über die Gemeindeinitiative "Zum Schutz von Cologny" entscheiden. Die Vorlage wurde mit 1342 Ja- zu 148 Neinstimmen deutlich angenommen. Die Internet-Abstimmung von Cologny war bereits die zweite dieser Art im Kanton Genf. Der erste Versuch wurde zu Beginn dieses Jahres erfolgreich in Anières durchgeführt (Kommune21 berichtete). Die Genfer Behörden möchten das e-Voting nun auch im größerem Maßstab testen, so etwa bei einer Abstimmung in der Stadt Genf. Die elektronischen Abstimmungen im Kanton Genf sind Teil eines Pilotprojektes des Bundes. Neben Genf laufen auch in Zürich und Neuenburg entsprechende Projekte.
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