BSI:
Open-Source-Code auf dem Prüfstand


[9.8.2023] Cyber-Angriffe lassen sich in den meisten Fällen auf Fehler im Programmcode der betroffenen Anwendungen zurückführen. Das Projekt CAOS will dazu beitragen, häufige Schwachstellen und Risiken zu ermitteln und zu beseitigen.

Im Rahmen eines Projekts zur Codeanalyse von Open Source Software hat das Bundesamt für Sicherheit in der Informationstechnik (BSI) Videokonferenzsysteme und eID-Templates auf deren Sicherheitseigenschaften untersucht. Gestartet war das Projekt CAOS – kurz für: Codeanalyse von Open Source Software – bereits im Jahr 2021. Das BSI kooperierte dazu mit dem Software-Sicherheitsunternehmen mgm security partners. Aufgabe des Projekts ist die Schwachstellenanalyse mit dem Ziel, die Sicherheit von Open Source Software zu erhöhen. Das Projekt soll Entwicklerinnen und Entwickler bei der Erstellung sicherer Software-Anwendungen unterstützen und das Vertrauen in Open Source Software steigern, berichtet das BSI. Der Fokus liegt auf Anwendungen, die vermehrt von Behörden oder Privatanwendern genutzt werden.
BSI und mgm security partners überprüften den Quellcode der Videokonferenzsysteme BigBlueButton und Jitsi auf mögliche Mängel. Kritische Schwachstellen hat das BSI den betroffenen Entwicklern sofort mitgeteilt – diese konnten die gefundenen Sicherheitslücken schnell beheben. Weitere Mängel wurden im Rahmen eines Responsible-Disclosure-Verfahren adressiert. Bei den nun veröffentlichten Ergebnissen handelt es sich um eine Kombination aus Sourcecode Review, dynamischer Analyse und Schnittstellenanalyse in den Bereichen Netzwerkschnittstellen, Protokolle und Standards.
Die ebenfalls untersuchten eID-Templates sind Teil der geplanten Einführung der eID-Card, der neuen Chipkarte mit Online-Ausweis, mit der sich Bürgerinnen und Bürger bei Inanspruchnahme digitaler Dienstleistungen authentifizieren können. eID-Templates sollen es verschiedenen Diensteanbietern – namentlich WordPress und Nextcloud – erleichtern, ein solches Authentifizierungsangebot in ihre Infrastruktur zu integrieren.
Um die Sicherheit von Open Source Software in Zukunft zu erhöhen, sind weitere Codeanalysen geplant. Das Projekt zur Codeanalyse von Open Source Software wird unter dem Namen CAOS 2.0 fortgeführt. Die Ergebnisse sollen nach einem Responsible-Disclosure-Verfahren ebenfalls auf der Website des BSI veröffentlicht werden. Das Verfahren gestattet Entwicklern eine angemessene Frist zur Behebung von Sicherheitslücken vor deren Veröffentlichung. (sib)

Codeanalyse Videokonferenzsysteme – Ergebnisse (PDF; 3,9 MB) (Deep Link)
Codeanalyse eID-Templates (PDF; 1,4 MB) (Deep Link)
https://www.bsi.bund.de

Stichwörter: IT-Sicherheit, BSI, mgm security partners, Open Source Software, CAOS



Druckversion    PDF     Link mailen


 Anzeige

Weitere Meldungen und Beiträge aus dem Bereich IT-Sicherheit
Hessen: Fünf Jahre Cyber Competence Center
[2.5.2024] Anlässlich des fünfjährigen Bestehens stattete Hessens Innenminister dem Cyber Competence Center einen Besuch ab. Dabei verwies er auf die bestehende Bedrohungslage, aber auch die umfassenden Angebote, mit denen das Land Hessen die Kommunen bei der Stärkung ihrer Cyber-Resilienz unterstützt. mehr...
Hessens Innenminister Roman Poseck forderte Kommunen auf, das Thema Cyber-Sicherheit ernst zu nehmen und bestehende Angebote zu nutzen.
10. Kommunaler IT-Sicherheitskongress : Ein Jahrzehnt Engagement
[26.4.2024] Zum 10. Kommunalen IT-Sicherheitskongress fanden sich knapp 700 Fachleute aus Ländern und Kommunen in der Hauptgeschäftsstelle des Deutschen Landkreistags ein. Die Veranstaltung markiert ein Jahrzehnt des kommunalen Engagements im Bereich Cyber-Sicherheit. mehr...
OWL-IT: BSI bestätigt höchstmögliche IT-Sicherheit
[19.4.2024] Das Bundesamt für Informationssicherheit (BSI) hat dem IT-Dienstleister Ostwestfalen-Lippe-IT die Einhaltung höchster Sicherheitsstandards bescheinigt. mehr...
IT-Sicherheit: Widerstandskraft stärken Interview
[10.4.2024] Die EU-Richtlinie NIS2 soll die Cyber-Sicherheit in Europa erhöhen. Von den Vorgaben sind deutlich mehr KRITIS-Unternehmen betroffen als bislang. Kommune21 sprach mit Dirk Arendt von Trend Micro darüber, wie ein Cyber-Risiko-Management aussehen muss. mehr...
Dirk Arendt
Net at Work: Zertifizierte E-Mail-Sicherheit Interview
[2.4.2024] Das Bundesamt für Sicherheit in der Informationstechnik (BSI) hat die Lösung für E-Mail-Sicherheit des Herstellers Net at Work nach BSZ zertifiziert. Stefan Cink, Director Business and Professional Services, erklärt, was das für kommunale Kunden bedeutet. mehr...
Stefan Cink, Director Business and Professional Services bei Net a Work
Suchen...

 Anzeige

 Anzeige



Aboverwaltung


Abbonement kuendigen

Abbonement kuendigen
Ausgewählte Anbieter aus dem Bereich IT-Sicherheit:
ITEBO GmbH
49074 Osnabrück
ITEBO GmbH
GISA GmbH
06112 Halle (Saale)
GISA GmbH
NCP engineering GmbH
90449 Nürnberg
NCP engineering GmbH
Aktuelle Meldungen