[2.3.2005] Eine Studie des Kompetenzzentrums E-Government der Berner Fachhochschule zeigt, dass sich das Angebot von E-Government-Anwendungen der Behörden noch nicht entsprechend den Erwartungen der Bevölkerung entwickelt hat.
Die Schweizerinnen und Schweizer sind bereit, Behördengeschäfte über Internet zu tätigen, wenn das Angebot vorhanden und stimmig ist. Allerdings hat sich das Angebot der E-Government-Anwendungen nicht den Erwartungen der Bevölkerung entsprechend entwickelt. Dies ist ein Ergebnis der Studie "2. E-Government Trendbarometer", die von der Firma Unisys Schweiz und dem Kompetenzzentrum E-Government der Berner Fachhochschule erstellt wurde. Sie basiert auf einer Umfrage bei über 1.000 Schweizerinnen und Schweizern. Die Analyse der bereits heute genutzten Behördendienstleistungen via Internet zeigt als Nutzungsschwerpunkte "Informationen einholen" (66 Prozent), "Formulare runterladen" (40 Prozent) und "Steuererklärung ausfüllen" (32 Prozent). Bezüglich der künftig gewünschten Online-Dienstleistungen stehen an erster Stelle "An- und Abmeldungen beim Umzug" und "Wohnsitz bestätigen lassen" mit je 75 Prozent, gefolgt von "Fahrzeuge an- und abmelden" (73 Prozent), "Führerschein ändern lassen" (70 Prozent) und "Abstimmen und wählen" (67 Prozent). Der Anteil der Kontaktaufnahmen mit den Behörden, die per Internet erfolgen, ist im Vergleich zur Vorjahresstudie von 12 auf 14 Prozent gestiegen und dies zulasten des Kanals "Per Post/Fax". Die persönliche und telefonische Kontaktaufnahme wird mit 55 und 54 Prozent immer noch von der Mehrheit der Befragten benutzt. Bei den künftig gewünschten Kommunikationskanälen zur Abwicklung von Behördengeschäften kommt "persönliche Behördengänge" auf 48 Prozent, bereits gefolgt vom "Internet" mit 38 Prozent und dem "Telefon" mit 32 Prozent. Zudem ergab die Umfrage, dass der Bekanntheitsgrad der Behörden-Websites nach wie vor mangelhaft ist. Den Guichet virtuel als zentrales Portal des Bundes kennen nur sechs Prozent der Befragten. Die Websites der eigenen Gemeinde sind bei einer knappen Mehrheit bekannt (51 Prozent), wobei die Deutschschweizer Spitzenreiter sind - hier kennen fast 59 Prozent der Befragten die Website ihrer Gemeinde. Damit rangieren sie klar vor den Romands (38 Prozent) und den Tessinern (16 Prozent).
(al)
Die Studie kann ab 11. März auf der Website von Unisys Schweiz heruntergeladen werden:
http://www.unisys.chhttp://www.iwv.ch/eGov
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