[31.3.2005] Wissenschaftler des Instituts für Informationsmanagement Bremen fordern einen Neustart für die E-Government-Initiative Deutschland-Online. Mangels Mittel hätten einige Arbeitsgruppen die Arbeit eingestellt. Deshalb sei ein Bund-Länder-Fonds für die weitere Finanzierung der Initiative sinnvoll.
Gut anderthalb Jahre nach der Verabschiedung der E-Government-Strategie Deutschland-Online durch Bund und Länder konstatieren Prof. Herbert Kubicek und Dr. Martin Wind vom Institut für Informationsmanagement Bremen: Es mache sich Enttäuschung und Ernüchterung breit. In der kommenden Ausgabe der Fachzeitschrift "Verwaltung und Management" unterstützen die Bremer Wissenschaftler Ziele und Ausrichtung der Initiative, schlagen aber Korrekturen in der Umsetzung vor. Zwar seien vereinzelte Erfolge nicht von der Hand zu weisen, manche Arbeitsgruppen hätten ihre Arbeit aber auch schon wieder eingestellt und insgesamt mangele es an den zur Umsetzung erforderlichen Ressourcen. Die beiden renommierten E-Government-Experten schlagen die Einrichtung eines von Bund und Ländern gemeinsam gespeisten Fonds vor, aus dem Projekte finanziert werden können. Auch die Kommunen müssten in geeigneter Form eingebunden werden. Der Fonds könne von einem befristet eingesetzten Gremium verwaltet werden, das sich aus freigestellten Mitarbeitern der Bundes- und Landesverwaltungen und externen Sachverständigen zusammensetzen sollte. Derzeit verliere sich die Verantwortung für E-Government in Deutschland im undurchschaubaren föderalen Zuständigkeitswirrwarr. Auch diesem Missstand könne mit einer neuen Projektstruktur wirkungsvoll begegnet werden.
(al)
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