[4.11.2021] Daten aus Verkehrszählungen werden für die Verkehrsanalyse und -planung benötigt. Die Stadt München hat ihre bisherige, veraltete Anwendung zur Verwaltung und Auswertung dieser Daten nun durch das Fachverfahren DAVe ersetzt, das vom Eigenbetrieb it@M agil entwickelt wurde.
Zählungen zur Verkehrsbelastung werden in München bereits seit 1989 digital erfasst. Jetzt wird die vorhandene Anwendung zur Verwaltung und Auswertung von dem Fachverfahren DAVe abgelöst, das vom Eigenbetrieb it@M agil entwickelt wurde. Im Auftrag der Stadt werden an über 2.000 Zählstellen vorbeifahrende Pkws, Motorräder, Busse, Lkws, Fahrräder und seit kurzem auch vermehrt der Fußverkehr gezählt. Bereits seit 1989 werden solche Zählungen zur Verkehrsbelastung digital erfasst. Die vor über 20 Jahren gekaufte Fachanwendung zur Auswertung der Erhebungsdaten wies inzwischen nicht nur grundlegende Defizite in der Darstellung und im Daten-Management auf, wie die Stadt berichtet. Eine Weiterentwicklung der Software sei nicht mehr zielführend gewesen, die Ablösung durch ein modernes Fachverfahren sei also dringend geboten gewesen. Zusammen mit den Fachbereichen des Planungs– und Mobilitätsreferates habe sich der Service- und Technologieprovider it@M für eine Eigenentwicklung entschieden. Im April 2020 sei das Projekt „Datenbank und Auswertung von Verkehrszählungen“ – kurz: DAVe – gestartet, die Produktivsetzung war für Juli 2021 geplant.
Entwicklung von DAVe in Sprints
Die Bearbeitung der Anforderungen und der darauf basierenden Entwicklung von DAVe habe unter dem Motto „weg vom Fachkonzept, hin zur agilen Entwicklung“ gestanden. Am Anfang der Projektphase hatte das it@M-Team einen Prototyp der Benutzeroberfläche erstellt, um dem Fachbereich zu veranschaulichen, was technisch möglich sei. Auf dieser Basis sei das weitere Aussehen geplant und an die Vorstellungen des Fachbereiches angepasst worden. Die Entwicklungsphase habe aus insgesamt 19 dreiwöchigen Arbeitsabschnitten – so genannten Sprints – bestanden. An deren Beginn und Ende standen jeweils Abstimmungen mit dem Fachbereich, Änderungswünsche seien sofort in die nächste Sprint-Planung mit aufgenommen worden. Während der Entwicklung sei es auch möglich gewesen, weitere Anforderungen aufzunehmen – zum Beispiel die Einführung eines Selfservice-Portals für den externen Zähldienstleister. Die agile Vorgehensweise hat sich bewährt: Das Mobilitätsreferat sei von Beginn an in die Entwicklung eingebunden gewesen und habe aktiv an der Gestaltung von DAVe mitgewirkt, erklärte Rita Besenthal vom Münchner Mobilitätsreferat, die in der Rolle als Product Owner an dem Projekt beteiligt war.
Portal mit vielen Funktionen
DAVe wurde Anfang Juli 2021 in der vorgegebenen Zeit und mit hoher Kundenzufriedenheit fertiggestellt. Dem Mobilitätsreferat steht somit ein Fachverfahren mit drei Modulen für die unterschiedlichen Zielgruppen zur Verfügung: DAVe fungiert als Datenportal zur Analyse und Visualisierung der Daten, Admins können mit seiner Hilfe Zählungen beauftragen und verwalten und als Selfservice-Portal ermöglicht DAVe externen Dienstleistungsunternehmen, die beauftragten Zählungen einzusehen und Verkehrsdaten hochzuladen. Ein wesentliches Element der Anwendung stelle für alle Nutzenden der so genannte Belastungsplan dar. Damit können unterschiedliche Verkehrsmengen an Kreuzungen, Einmündungen oder Kreisverkehren schematisch dargestellt werden – eine fachliche und technische Herausforderung, die aber von der Entwicklungsseite bestens gelöst worden sei. Von dem Projekt profitiere nicht nur die Stadtverwaltung: Viele Daten der Verkehrsauswertung fließen auch in die Verkehrsmengenkarte, auf der interessierte Bürger die Verkehrsbelastungen auf Münchner Straßen online einsehen können.
(sib)
Mobilitätsreferat der Stadt München (Deep Link)
it@M (Deep Link)
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