[6.10.2023] Grüne-Welle-Assistenten sollen das Radfahren in Münster noch komfortabler machen. Inzwischen sind vier Standorte mit solchen Geräten ausgerüstet, sechs weitere sollen folgen. Die smarten Geräte sind Open-Source-basiert und stoßen auch bei anderen Kommunen auf Interesse.
Um den Radverkehr besser im Fluss zu halten, setzt die Stadtverwaltung Münster seit 2021 einen Grüne-Welle-Assistenten, ein so genanntes Leezenflow-Gerät, auf der viel befahrenen Promenade ein. Nun wurden drei von insgesamt neun weiteren Grüne-Welle-Assistenten im Stadtgebiet in Betrieb genommen. Weitere Geräte sollen noch im Herbst folgen.
Die Leezenflow-Geräte sind mit der jeweils nächsten Fahrradampel verbunden und zeigen über einen dynamischen Farbverlauf an, ob Radfahrende die Ampel noch bei Grün erreichen können oder nicht. Indem sie schon mehrere Meter vor der nächsten Straßenkreuzung sehen können, wann die Ampel umschaltet, sollen Radfahrende flüssiger und sicherer ans Ziel kommen, erklärt André Wolf, Leiter der Stabsstelle Smart City.
Die Installation der zusätzlichen Geräte haben das Amt für Mobilität und Tiefbau und die Stabsstelle Smart City auch genutzt, um die Visualisierung zu optimieren: Wer den Leezenflow bei Grün erreicht, erreicht auch die Ampel bei Grün. Dafür berücksichtigt das System die in anderen Fahrradprojekten gesammelten Durchschnittsgeschwindigkeiten des Radverkehrs. Eine neu hinzugekommene Gelbphase zeigt an, ob sich ein kleiner Sprint noch lohnt, oder ob es klüger ist, langsamer zu fahren, um die Stehzeit an der roten Ampel zu verkürzen.
Andere Kommunen zeigen Interesse
Die Idee zum Grünphasen-Assistenten stammt aus der Bürgerschaft. Während eines Hackathons wurde sie weiterentwickelt und anschließend mit Unterstützung der Stadtverwaltung umgesetzt. Leezenflow nutzt für die Kommunikation zur Ampel eine von Fachleuten als Vehicle-to-everything (V2X) bezeichnete Technik, die weltweit entwickelt wurde, damit Busse, Rettungsfahrzeuge und Autos Kontakt zu Ampel und Infrastruktur aufnehmen können. In Münster wird diese Technik erstmals für den Radverkehr genutzt und die neue Datenübertragung im Live-Betrieb getestet. „Wir untersuchen an drei Standorten die Leistungsfähigkeit und Verkehrssicherheit des Systems. Sollte sich weiterer Optimierungsbedarf herausstellen, können wir Leezenflow anpassen“, erklärt Ulrich Zelke vom Amt für Mobilität und Tiefbau.
Die Leezenflow-Systeme wurden im Rahmen der Strategiephase des Programms Modellprojekte Smart City gefördert, auch die Begleitforschung an drei der neuen Standorte wird im Rahmen des Förderprogramms durchgeführt. Mehrere Kommunen haben nach Angaben der Stadt Münster Interesse am Leezenflow-System gezeigt. Die Bauanleitung steht als Open Source Software kostenlos zur Verfügung.
(sib)
https://www.leezenflow.dehttps://smartcity.ms
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