[27.11.2023] Die Stadt Hanau beendet ihre Kommunikationsarbeit auf der Plattform X (vormals Twitter). Grund sei die zunehmende Verschlechterung der Plattform seit der Übernahme durch Investor Elon Musk, aber auch die ungewisse Zukunft von X.
Um Bürgerinnen und Bürger bestmöglich zu informieren, nutzt die Stadt Hanau eine Reihe von Social-Media-Plattformen. Auf dem Kurznachrichten-Dienst X (vormals Twitter) wird die Stadt nach eigener Aussage künftig jedoch keine Beiträge mehr veröffentlichen. „Wir beobachten und analysiere die Entwicklungen der Plattformen, auf denen wir präsent sind, genau. Es ist festzuhalten, dass die Plattform X innerhalb der vergangenen Monate noch stärker als zuvor ein Ort für Hetze und Desinformation ist, ohne dass die Plattformbetreiber dem Einhalt gebieten“, begründet dies Hanaus Oberbürgermeister Claus Kaminsky. Unter dem Deckmantel der freien Meinungsäußerung würden auf der Plattform seit der Übernahme durch Investor Elon Musk Falschaussagen und Fake News geduldet, eine Moderation finde kaum bis gar nicht mehr statt.
Gleichzeitig befinde sich X in einem strukturellen Wandel, so die Stadt Hanau weiter. Der Algorithmus sei stark verändert worden, für Nutzer sei so weniger denn je ersichtlich, welche Beiträge in ihre Timeline gespült würden. Galten die weißen Haken auf blauem Grund auf Twitter seinerzeit als Verifikationsmodell und mussten direkt beim Anbieter beantragt werden, wobei verschiedene Hürden zu überwinden waren, seien die Haken mittlerweile gegen Bezahlung verfügbar, sodass nun in den Kommentarspalten all jene Nutzer präferiert angezeigt würden, die bereit seien, monatlich rund zehn Euro zu zahlen. „Statt Meinungspluralismus wird derjenige weit oben angezeigt, der dafür bezahlt“, kommentiert Kaminsky. Zudem habe die Konzernleitung angekündigt, die Plattform auch für neue, nicht primär dem kommunikativen Austausch dienlichen Funktionen, darunter einen Bezahlservice, zu öffnen. „Als Stadt sehen wir all diese Entwicklungen äußerst kritisch und haben daher entschieden, unseren Account auf der Plattform zu löschen.“
Diesem Beispiel folgen auch sämtliche städtische Ämter und Unternehmen, darunter die Hanauer Straßenbahn GmbH und die Feuerwehr Hanau.
(bw)
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