E-Government-Analyse:
Debatte zentralisieren


[3.4.2014] Über die Hintergründe der Analyse „E-Government-Dienste in Europa – ein Vergleich von sieben Ländern“, spricht Mark Speich, Geschäftsführer des Vodafone Instituts für Gesellschaft und Kommunikation, im Kommune21-Interview.

Dr. Mark Speich, Geschäftsführer des Vodafone Instituts für Gesellschaft und Kommunikation. Herr Dr. Speich, das Vodafone Institut für Gesellschaft und Kommunikation hat den Vergleich von E-Government-Diensten in sieben europäischen Ländern gewagt. Was war das Ziel der Analyse?

E-Government wird in Deutschland vor allem als Aufgabe für IT-Verantwortliche oder Spezialisten der Verwaltungen diskutiert. Dabei geht oft die Nutzerperspektive verloren. Als Vodafone Institut sind wir daran interessiert, die Potenziale von E-Government für Bürger und Unternehmen stärker in den Mittelpunkt der Debatte zu rücken.

Was kann der Public Sector in Deutschland von den Vorreitern Estland und Österreich lernen?

Der Aufbau einer flexiblen digitalen Infrastruktur für E-Government, das klare Bekenntnis zu Transparenz und Datenkontrolle sowie die Konzentration auf größtmögliche Zeitersparnis und Nutzerfreundlichkeit für die Bürger sind Prinzipien, die wesentlich zum Erfolg von E-Government-Angeboten in Deutschland beitragen können. Insbesondere die Erfahrungen aus Estland zeigen, wie wichtig mobile Zugänge für erfolgreiche E-Government-Dienste geworden sind.

Insbesondere die Erfahrungen aus Estland zeigen, wie wichtig mobile Zugänge für erfolgreiche E-Government-Dienste geworden sind.


Was sind hierzulande die größten Hindernisse für ein erfolgreiches E-Government?

Bestehende Verwaltungsangebote dürfen nicht weiter einfach eins zu eins online übersetzt werden. Sie sollten stärker an die Lebensumstände der Bürger angepasst werden und einen echten Zusatznutzen gegenüber dem herkömmlichen Gang zur Behörde bieten. Wir hätten mehr Erfolg, wenn Bürgerdienste teilweise automatisiert oder gebündelt werden – online wie offline.

Wie sind Sie bei der Studie vorgegangen?

Grundlage unserer Studie waren Expertengespräche mit den Köpfen hinter dem E-Government-Erfolg Estlands. Viele strategische und politische Erfahrungen aus dem baltischen Staat sind auch für Entscheidungsträger anderer europäischer Länder von hoher Relevanz. Der Vergleich existierender E-Government-Dienste in Europa wurde vom Zentrum für sichere Informationstechnologie an der Technischen Universität Graz zusammengestellt. Es geht um die Online-Verfügbarkeit von Behördenangeboten, die in der Bevölkerung häufig nachgefragt werden.

Was waren die besonderen Herausforderungen der Studie?

Grundsätzlich ist ein fairer Ländervergleich des Entwicklungsstands von E-Government methodisch betrachtet eine Herausforderung – gerade, wenn man Zentralstaaten mit föderalen Systemen vergleicht. Konzentriert man den Blick auf die aktuell verfügbaren Online-Angebote, wird es einfacher. Interessanterweise standen wir bei der Recherche vor dem gleichen Problem, das auch viele Nutzer kennen: Verwaltungsangebote sind online häufig nur schwer zu finden.

Interview: Verena Barth

http://www.vodafone-institut.de
Zur Analyse: E-Government-Dienste in Europa – ein Vergleich von sieben Ländern (Deep Link)

Stichwörter: Politik, Vodafone, Studie, Vordafone Institut, Estland, International

Bildquelle: Vodafone Institut für Gesellschaft und Kommunikation.

Druckversion    PDF     Link mailen


Weitere Meldungen und Beiträge aus dem Bereich Politik
Düsseldorf: Digitalstrategie neu ausgerichtet
[23.4.2024] Die nordrhein-westfälische Landeshauptstadt Düsseldorf hat ihre Digitalstrategie neu ausgerichtet. Einbezogen wurden Anforderungen aus Politik, Wirtschaft und der Stadtgesellschaft sowie Best Practices anderer Kommunen. mehr...
Die Stadt Düsseldorf hat ihre Digitalstrategie neu ausgerichtet.
Thüringen: E-Government-Gesetz wird novelliert
[18.4.2024] Das Landeskabinett Thüringen hat die Novellierung des E-Government-Gesetzes beschlossen. Die interkommunale Zusammenarbeit soll gestärkt und die Abkehr von dem Schriftformerfordernis erleichtert werden – wichtige Schritte, um digitale Verwaltungsleistungen künftig flächendeckend anbieten zu können. mehr...
Eine Novelle des Thüringer E-Government-Gesetzes soll dazu beitragen, dass digitale Verwaltungsleistungen schneller in die Fläche kommen.
Chief Digital Officer: Mädchen für alles Bericht
[9.4.2024] Immer mehr Kommunen richten die Stelle eines Chief Digital Officer (CDO) ein, um für die digitale Transformation gerüstet zu sein und sie voranzutreiben. Angesiedelt zwischen Leitungs- und Umsetzungsebene, verlangt der Posten unterschiedliche Geschicke. mehr...
CDOs sind oft mit einer Fülle an Aufgaben konfrontiert.
NKR: One-Stop-Shop für Sozialleistungen
[3.4.2024] Um im Bereich der Sozialleistungen den Aufwand für Behörden und Leistungsberechtigte deutlich zu reduzieren, ist mehr Mut zur Digitalisierung nötig, so der Nationale Normenkontrollrat. Gefordert sei etwa ein One-Stop-Shop für alle Sozialleistungen. mehr...
OZG 2.0: Zentralisierung als Hemmnis oder Chance?
[28.3.2024] Wie wird das Scheitern des OZG-Änderungsgesetzes im Bundesrat eingeordnet? Während Schleswig-Holstein die Novelle aufgrund der entstandenen Belastungen für Länder und Kommunen klar ablehnt, sprachen Thüringen und der Bitkom von der Bedeutung der dort verankerten zentralen Lösungen und Standards für die Verwaltungsdigitalisierung. mehr...
Wie geht es jetzt weiter mit OZG 2.0 und der Digitalisierung der Verwaltung?
Suchen...

 Anzeige

 Anzeige



Aboverwaltung


Abbonement kuendigen

Abbonement kuendigen
IT-Guide PlusCeyoniq Technology GmbH
33613 Bielefeld
Ceyoniq Technology GmbH
regio iT GmbH
52070 Aachen
regio iT GmbH
beyond SSL GmbH
90619 Trautskirchen
beyond SSL GmbH
Barthauer Software GmbH
38126 Braunschweig
Barthauer Software GmbH
AixConcept GmbH
52222 Stolberg
AixConcept GmbH
Aktuelle Meldungen