[17.6.2014] Öffentliche Betriebe sind ab 2015 verpflichtet, Bilanzdaten elektronisch an die Finanzbehörden zu übermitteln. In München ist das neue System für die Bilanzierung und Besteuerung bereits im April dieses Jahres in den Produktivbetrieb gestartet.
Als eine der ersten Metropolen in Deutschland hat die Stadt München ihr Rechnungswesen für die E-Bilanz fit gemacht. Das meldet die Firma DATEV. Das Unternehmen hat die bayerische Landeshauptstadt dabei unterstützt, im Rahmen des Einführungsprojekts die insgesamt 67 Betriebe gewerblicher Art (BgA) der Kommune an den neuen Standard anzupassen. Parallel dazu wurde in München eine neue Steuer-Software von DATEV eingeführt. Wie der Hersteller mitteilt, ersetzt die Verpflichtung zur E-Bilanz die bisherige Abgabe der Bilanzdaten in Papierform durch eine elektronische Übermittlung und hebt den Datenaustausch mit den Finanzbehörden technisch auf ein neues Niveau. Privatrechtliche Organisationen müssen sie bereits für Geschäftsjahre umsetzen, die 2013 begonnen haben. Für öffentliche Betriebe gewerblicher Art läuft noch eine Übergangsfrist bis zum Jahr 2015. In München sollen nach Angaben von DATEV mit Einführung der E-Bilanz auch die neuen Möglichkeiten der Erstellung und elektronischen Übermittlung verschiedener Steuererklärungen ausgeschöpft werden. „Durch die elektronisch aufbereiteten Daten können wir das Besteuerungsverfahren nun effizienter gestalten, weil beispielsweise die bisherige mechanische Datenerfassung entfällt“, erklärt Karl-Anton Zitzelsberger, Leiter der Steuerabteilung der Stadt München. Die Weichen für die neuen Möglichkeiten der Bilanzübermittlung hat die Kommune frühzeitig gestellt. Seit Mitte Oktober 2013 konzipierte DATEV gemeinsam mit der städtischen Steuerabteilung verschiedene Vorgehensweisen für einen möglichen Import oder eine Übernahme der E-Bilanzdaten, die zumeist aus dem SAP-Vorsystem stammen. Nach einer ausführlichen IT-Analyse starteten Anfang Dezember vergangenen Jahres erste fachliche und technische Tests zur E-Bilanz-Übermittlung. Das Testsystem mit den erforderlichen Servern und Arbeitsplätzen installierte DATEV gemeinsam mit dem IT-Dienstleiter der Stadt München, it@M. Seit April 2014 läuft das neue System für die Bilanzierung und Besteuerung im Produktivbetrieb. In Kürze soll seitens der Stadt München die endgültige Freigabe zur Übermittlung an die Finanzverwaltung erfolgen. Der Abschluss des Einführungsprojekts ist für Ende Juni dieses Jahres geplant.
(bs)
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Bildquelle: Stadt München