[7.2.2003] Nach einer Studie des Beratungsunternehmens Cap Gemini Ernst & Young ist Deutschland im europaweiten Vergleich beim e-Government zurückgefallen.
Deutschland hat sich nach einem Ranking von Cap Gemini Ernst & Young beim e-Government innerhalb eines Jahres im Vergleich zu den anderen europäischen Ländern von Platz 14 auf Platz 16 verschlechtert. Mit einem Durchschnittswert von rund 48 Prozent ist Deutschland weit vom Spitzenreiter Schweden mit 87 Prozent entfernt und bildet vor Belgien und Luxemburg das Schlusslicht. Positiv vermerkt die Studie das Statistische Bundesamt als Musterbeispiel für Online-Dienstleistungen. Außerdem erreichte Deutschland bei fünf von acht untersuchten Online-Services für Unternehmen 100 Prozent. Aus Bundessicht ist es besonders erfreulich, dass man bei den bürgerbezogenen Diensten wie beispielsweise "Einkommenssteuer" und "Arbeitsvermittlung und -suche" die volle Transaktionsfähigkeit erreicht hat. Doch bei sieben von zwölf Diensten, für die die Kommunen und Länder zuständig sind, wurden nur Werte unter 20 Prozent erreicht. "e-Government muss in Deutschland wieder an Fahrt gewinnen. Wir brauchen zunächst einen strategischen Kopf, der die vielfältigen und heterogenen Initiativen von Bund, Ländern und Gemeinden koordiniert und bündelt. Zweitens benötigen wir eine ebenenübergreifende Agentur DeutschlandOnline, die Motor und Katalysator für das deutsche e-Government sein sollte. Und drittens werden erhebliche Fortschritte durch interkommunale Zusammenarbeit erreicht werden können", kommentierte Willi Kaczorowski, Leiter des Bereichs öffentliche Verwaltung bei Cap Gemini Ernst & Young, die Studie. Die Untersuchung zum Online-Angebot der öffentlichen Verwaltung hat das Beratungsunternehmen im Auftrag der Europäischen Kommission zum dritten Mal durchgeführt. Sie ist Bestandteil des eEurope-Programms, das die Europäische Union aufgelegt hat, damit der Nutzen von Informationstechnologien allen Bürgern Europas zugute kommt.
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