[9.1.2024] Die Stadt Nürnberg hat intensiv an der Umsetzung ihrer Strategie zur Digitalisierung der Schulen gearbeitet. Dabei wurde bereits viel erreicht. Weiterhin Handlungsbedarf besteht im Bereich der IT-Sicherheit. Auch wichtige Finanzierungsfragen sind noch offen.
Bereits 2017 beschloss der Nürnberger Stadtrat eine Strategie zur Digitalisierung der Schulen, 2021 wurde diese fortgeschrieben (
wir berichteten). Nun berichtete die Schulreferentin Cornelia Trinkl im gleichen Gremium über die fortgesetzte Realisierung dieser Strategie. In den vergangenen Jahren sei intensiv an der Umsetzung gearbeitet worden, heißt es in einer Meldung der Stadt, sodass heute alle Schulen im Sachaufwand der Stadt Nürnberg digitale Werkzeuge im Unterricht einsetzen können.
Der Vortrag der Schulreferentin habe dem Stadtrat verdeutlicht, dass Schul-IT kein vorübergehendes Projekt sei, sondern dass es sich dabei um eine dauerhafte Aufgabe der Stadtverwaltung handle. Aus den auf viele Dienststellen verteilten beteiligten Personen wurde bereits das Team Digitale Schule aufgebaut und um neue Stellen ergänzt, die auch mit Bundes- und Landesmitteln gefördert werden. Dieses Team kümmert sich um alle Belange in diesem Bereich, vom Netzausbau über die Ausstattung mit Hard- und Software bis hin zur Schulung der Lehrkräfte.
Eine große Herausforderung stellen für die Nürnberger Schulen die zunehmenden Bedrohungen durch Hackerangriffe dar. Bei derzeit rund 55.000 Geräten an den Schulen, die von rund 70.000 Nutzerinnen und Nutzern verwendet werden, sind die Angriffsmöglichkeiten vielfältig. Es habe in Nürnberg in den vergangenen Monaten mehrere Vorfälle gegeben, die allerdings ohne Folgeschäden behoben wurden, berichtet Cornelia Trinkl. Dennoch sei ein weiterer Stellenausbau im Bereich IT-Sicherheit unumgänglich, die entsprechenden Stellen wurden im Haushalt 2024 beschlossen und würden nun ausgeschrieben, so die Schulreferentin.
Viele Finanzierungsfragen noch offen
Dem Stadtrat wurde zudem ein Konzept für die langfristige Finanzierung der Schul-IT in Nürnberg vorgestellt. Dieses sieht eine jährliche Pauschale vor, die Betrieb und notwendige Wiederbeschaffungen von Endgeräten beinhaltet. Dafür sind nach Kalkulation des Teams Digitale Schule 5,89 Millionen Euro pro Jahr notwendig. Dabei unterstützen wird die neue Zuwendung des Freistaats Bayern, die über eine Änderung des Schulfinanzierungsgesetzes eine 50-prozentige Beteiligung an den Kosten der technischen Wartung einschließlich der Personalkosten ab 2025 vorsieht (
wir berichteten).
Für die Stadt Nürnberg stellen zwei Bereiche mit enormer Tragweite eine noch zu klärende Herausforderung dar: Derzeit ist nicht absehbar, ob und in welchem Umfang ein Digitalpakt 2.0 des Bundes kommen wird. Dem Stadtrat wurden im Vortrag von Schulreferentin Cornelia Trinkl die möglichen Konsequenzen eines Ausbleibens dargestellt, vor allem für die Wiederbeschaffung der Lehrerdienstgeräte und Schülergeräte, die mit den Mitteln des Digitalpakts 1 beschafft wurden. Die bayerische Staatsregierung plant die Ausstattung aller Schülerinnen und Schüler ab der 5. Jahrgangsstufe mit Endgeräten bis 2028 – so ist es im Koalitionsvertrag vorgesehen. Hier ist aktuell ein elternfinanziertes Modell mit Förderung vorgesehen. Die Stadt Nürnberg sieht dabei viele Fragen als noch nicht geklärt und setzt auf einen weiteren konstruktiven Austausch mit dem Ministerium zu diesem weitreichenden Projekt.
(sib)
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