Wuppertal:
Zukunft wird Realität


[29.8.2022] Wuppertal will bis zum Jahr 2026 eine umfassende Smart-City-Strategie umsetzen. Erste Quick-Win-Projekte werden realisiert, so etwa verschiedene Virtual- und Augmented-Reality-Anwendungen oder öffentliche Touchdisplays in den Verwaltungsstellen.

Im Wuppertaler Zoo lassen sich Tiere auch virtuell beobachten. Virtuelle Begegnungen im Wuppertaler Zoo? Das ist nicht nur Zukunftsmusik, sondern bald schon Realität in der grünen Großstadt. Denn die Stadt Wuppertal ist eines von 73 Modellprojekten für „Smart Cities made in Germany“, ein vom Bundesministerium für Wohnen, Stadtentwicklung und Bauwesen (BMWSB) gefördertes Digitalisierungsprogramm für deutsche Städte, Kreise und Gemeinden. 2021 hat sich Wuppertal für das Projekt erfolgreich beworben. Aktuell entwickelt die Stadt eine Smart-City-Strategie und setzt erste Projekte um.
Ob Strukturwandel, Urbanisierung oder Digitalisierung – unsere Welt verändert sich stetig. Die Städte müssen auf diese Entwicklungen reagieren. Durch das Smart-City-Projekt geht Wuppertal nicht nur mit dem Wandel, sondern setzt (digitale) Impulse und gestaltet diesen proaktiv. Die Großstadt erhält damit die Chance, zu einer lebenswerten, vernetzten und vor allem zukunftsfähigen Kommune zu werden. Die Basis hierfür ist eine Smart-City-Strategie, welche die digitale und smarte Transformation speziell in puncto Lebensqualität, Umwelt, Mobilität und Wirtschaftlichkeit vorantreibt. Damit wird Wuppertal zu einer Zukunftsstadt für Bürgerinnen und Bürger, für die Forschung, Touristen und Wirtschaftsakteure. Das gesamte Projekt soll bis zum Jahr 2026 in zwei Phasen realisiert werden. Für die Entwicklung hin zu einer smarten Stadt bilden folgende Handlungsfelder die Basis: Smarte Verwaltung, Smarte Mobilität, Smarte Wuppertaler*innen, Smarte Umwelt, Smarte Wirtschaft und Smartes Leben.

Smartes Wuppertal mit den Bürgern gestalten

Die erste Phase ist in diesem Jahr erfolgreich gestartet. Unter dem Motto „Gemeinsam machen wir Wuppertal smart“ wurde eine Reihe von Workshops durchgeführt, die auf den vordefinierten Handlungsfeldern aufbauen. Hier brachten sich Bürger und Fachexperten mit Ideen und Vorschlägen rund um das Thema Smart City ein. Denn: Ein smartes Wuppertal soll für und mit den Bürgern gestaltet werden und berührt verschiedene Bereiche des öffentlichen Lebens, wie zum Beispiel die Stadtverwaltung.
Mit der Digitalisierung und der intelligenten Vernetzung eröffnen sich für diese ganz neue Möglichkeiten: Die Erweiterung der Online-Services und der Ausbau der digitalen Infrastruktur werden Verwaltungsprozesse für die Bürgerinnen und Bürger einfacher und komfortabler machen. Zukünftige Mobilität erhöht durch digitale Lösungen vor allem die Lebensqualität. Konkret bedeutet das die Vernetzung verschiedenster Verkehrsmittel und Infrastrukturen wie Parkplätze oder Verkehrsschilder, um ein lückenloses Mobilitätsangebot zu ermöglichen.

Breites Themenspektrum

Im Handlungsfeld Smarte Wuppertaler*innen geht es insbesondere darum, wie die Digitalkompetenz der Stadt aussieht, welche Technologien unser Leben bereits bereichern und wo es noch smarter und digitaler werden kann. Das Themenspektrum reicht dabei von der Befähigung im Umgang mit Digitalem über lebenslanges Lernen bis hin zu Assistenzsystemen im öffentlichen Raum oder zu Hause. Digitale Potenziale zur Steigerung der Effizienz und Ökologie Wuppertals werden für das Handlungsfeld Smarte Umwelt identifiziert und in konkrete Projekte überführt. Schwerpunkte liegen dabei auf der Ressourcenschonung, erneuerbaren Energien sowie einer nachhaltigen Stadtplanung und -entwicklung inklusive Optimierung des Hochwasser- und Katastrophenschutzes. Das Handlungsfeld Smartes Leben wiederum zielt auf die Gestaltung des individuellen Lebensraums der Bürger ab, mit dem Ziel der Sicherheit und des kulturellen Austauschs. Ebenso sind gesunde Lebensweisen und die Vernetzung der Bürger in den Stadtquartieren Gegenstand der Diskussion.
Die Zukunftsfähigkeit einer Stadt ist eng gekoppelt an deren Wirtschaftlichkeit und Standortattraktivität. Deshalb wird die Stadt Wuppertal digitale Maßnahmen entwickeln, welche die Produktivität, die Nachhaltigkeit sowie die Attraktivität der lokalen Wirtschaft steigern und dem Fachkräftemangel entgegenwirken. Dadurch wird ein innovationsfreudiges Klima für die Unternehmen in Wuppertal sowie für globale Akteure geschaffen.

Erste Quick-Win-Projekte werden umgesetzt

Neben den Workshops werden Ende 2022 erste Quick-Win-Projekte umgesetzt. Durch Virtual- und Augmented-Reality-Anwendungen im Wuppertaler Zoo etwa können Besucher Tiere virtuell beobachten, die nicht vor Ort leben. Damit wird das Angebot des grünen Zoos noch vielfältiger und attraktiver. Eine virtuelle Zeitreise durch die bergische Großstadt ist im Rahmen eines digitalen Stadtspaziergangs geplant. Hier erfahren Teilnehmende nicht nur mehr über die Geschichte und die Sehenswürdigkeiten Wuppertals, sondern erleben sie virtuell. Sowohl Touristen als auch Einheimische entdecken dadurch eine ganz neue Seite der Stadt. Zu den weiteren Quick-Win-Projekten zählen öffentliche Touchdisplays in den Verwaltungsstellen. Mit deren Hilfe können Behördengänge in Zukunft schneller und komfortabler erledigt werden. Besucher erhalten die gewünschten Informationen nicht nur einfacher, die Daten können auch schneller aktualisiert und ergänzt werden.
Im Rahmen der Quick-Win-Projekte ist zudem ein Smart City Lab als Ort der Begegnung vorgesehen. Das Smart City Lab ist das Experimentierlabor für Smart-City-Projekte. Hier werden Technologien der Stadtentwicklung, Potenziale von Daten und digitale Lösungen anschaulich vorgestellt und erlebbar gemacht. Das gemeinsame Erarbeiten von Projekten und Initiativen sowie das Identifizieren passender Kooperationspartner wird ebenfalls gefördert. Darüber hinaus sind noch eine Reihe weiterer Quick-Win-Projekte in Planung, etwa die Realisierung eines Management Dashboards oder die Digitalisierung der Stadtentwicklung.

Weitere Vorhaben in Planung

Ab dem Jahr 2023 setzt die Stadt Wuppertal im Rahmen der Smart-City-Strategie weitere große Projekte um, die sich aus der Strategiephase ergeben und allesamt die Lebensqualität der Bürger und die Ressourcennutzung verbessern sollen. Die Smart-City-Strategie und die konkreten Maßnahmen durchdringen mit ihrer Ganzheitlichkeit das Stadtleben und die Stadtentwicklung nachhaltig. Damit wird sich Wuppertal als smarte Leitkommune etablieren.

Meta Koch ist Referentin für Kommunikation und Marketing im Amt für Informationstechnik und Digitalisierung der Stadt Wuppertal.

Hintergrund,
Das Team „Competence Center Smart City“ der Stadt Wuppertal unter Leitung von Samir Bouaissa organisiert das Projekt und steuert den Gesamtprozess. Es arbeitet gemeinsam mit weiteren Ämtern und Fachabteilungen der Stadtverwaltung an der Erstellung und Umsetzung der Smart-City-Strategie. Gefragt sind außerdem die Expertise aus Wissenschaft und Forschung, von Unternehmen, Verbänden und Vereinen sowie Ideen und Erfahrungen der Bürgerinnen und Bürger.

https://www.wuppertal.de
https://digital.wuppertal.de
Dieser Beitrag ist in der Ausgabe August 2022 von Kommune21 im Schwerpunkt Smart City erschienen. Hier können Sie ein Exemplar bestellen oder die Zeitschrift abonnieren. (Deep Link)

Stichwörter: Smart City, Wuppertal

Bildquelle: Leo Lintang/stock.adobe.com

Druckversion    PDF     Link mailen


Weitere Meldungen und Beiträge aus dem Bereich Smart City
Bürger-App: Kommunale Kommunikation Bericht
[26.4.2024] Bürger-Apps ermöglichen den unkomplizierten, direkten Austausch zwischen Kommunen und Einwohnern. Die Smart Village App ist ein offenes Baukastensystem speziell für Kommunen, das individuell angepasst werden kann. Rund 40 Kommunen nutzen es bereits - darunter auch die Stadt Hagenow in Mecklenburg-Vorpommern. mehr...
Die Smart Village App ist modular und individualisierbar.
Dortmund/Schwerte: Bericht zum Stand der Smart City
[23.4.2024] Brücken, die über ihren Zustand informieren, Schüler, die Umweltdaten ihrer Schule auswerten oder eine App zum Mängelmelden – all das steht für das Modellprojekt Smart Cities DOS 2030. Rund ein Jahr nach Verabschiedung der Smart-City-Strategie hat die Stadt Dortmund einen Sachstandsbericht vorgelegt.
 mehr...
Schleswig-Holstein: Parkraumerfassung im Norden
[22.4.2024] Die „Smarte Grenzregion zwischen den Meeren“ ist eine Modellregion im Rahmen des Bundesförderprojekts Modellprojekte Smart Citys. Schwerpunkte des sehr umfangreichen Vorhabens: Messung von Besucherströmen und Sensorikmaßnahmen zur Parkraumerfassung. Die Umsetzung schreitet weiter voran. mehr...
Ist noch was frei? Darstellung des Parkplatzes am Strand Solitüde in der App „City Pilot“.
Würzburg: Erste 5G-Straßenleuchte Bayerns
[22.4.2024] In Würzburg wurde jetzt die erste 5G-Straßenleuchte Bayerns in Betrieb genommen. Sie ist das Ergebnis eines Pilotprojekts von O2 Telefónica, 5G Synergiewerk und den Stadtwerken Würzburg. mehr...
In Würzburg funkt seit Kurzem die erste 5G-Straßenleuchte Bayerns.
Leipzig: Smart City Lab eröffnet
[15.4.2024] Digitalisierung begreifbar machen – das will das Leipziger Smart City Lab, das jetzt vom Referat Digitale Stadt eröffnet wurde. Bürgerinnen und Bürger haben dort die Gelegenheit, sich zu informieren, neue Technologien auszuprobieren, aber auch mit Digitalisierungsfachleuten zu diskutieren. mehr...
Das Smart City Lab in Leipzig wird als Ort der Information und des Austauschs eröffnet.
Suchen...

 Anzeige

 Anzeige

 Anzeige



Aboverwaltung


Abbonement kuendigen

Abbonement kuendigen
IT-Guide PlusCeyoniq Technology GmbH
33613 Bielefeld
Ceyoniq Technology GmbH
leanact GmbH
38106 Braunschweig
leanact GmbH
ISGUS GmbH
78054 Villingen-Schwenningen
ISGUS GmbH
VertiGIS GmbH
53177 Bonn
VertiGIS GmbH
Aktuelle Meldungen