Smart City Studie 2023:
Verstärkte Datennutzung in den Städten


[21.9.2023] Die Smart-City-Studie 2023 des Beratungsunternehmens Haselhorst Associates liegt vor. An den Top Ten hat sich im Vergleich zum Vorjahr wenig geändert, lediglich Heidelberg gelang durch enorme Verbesserungen im Bereich der digitalen Infrastruktur ein Sprung nach vorne.

Die bayerische Landeshauptstadt München belegt im aktuellen Smart-City-Ranking von Haselhorst Associates den ersten Platz. Seit 2018 führt die Unternehmensberatung Haselhorst Associates alljährlich eine deutschlandweite Auswertung zu Smart Cities durch. Für die Studie des Jahres 2023 wurden insgesamt 409 Städte mit über 30.000 Einwohnern berücksichtigt und in einem Ranking eingeordnet. Mehr als 30.000 Datenpunkte flossen in das Ranking ein, das nach Angaben der Herausgeber damit das derzeit umfangreichste seiner Art darstellt. Als Datenbasis dienen Informationen aus den amtlichen Statistiken der jeweiligen Städte, die somit öffentlich einsehbar sind.
München belegt im aktuellen Smart-City-Ranking Platz eins. Damit zeige die bayerische Landeshauptstadt eindrücklich, wie eine bestmögliche Steuerung der urbanen Transformation funktioniere und wie man damit den Bürgerinnen und Bürgern eine gute Lebensgrundlage schaffe, so Haselhorst Associates. Die Millionenstadt verdrängt den bisherigen Spitzenreiter Hamburg von seiner Position; auf Platz drei folgt – wie auch im vergangenen Jahr – Köln. München erzielt einen Smart-City-Grad von 47,9 Prozent, Hamburg und Köln folgen mit 47,5 Prozent und 45,8 Prozent. Auf Position vier liegt Heidelberg mit 45,3 Prozent, Wolfsburg (43,0 Prozent) auf Platz fünf. Gelsenkirchen landet auf dem sechsten Platz (42,8 Prozent) und Mannheim auf dem siebten (42,6 Prozent). Die übrigen Top-10-Positionierungen verteilen sich auf Norderstedt (41,2 Prozent), Darmstadt (41,1 Prozent) und Bad Nauheim (40,5 Prozent).
Gegenüber 2022 konnten fast alle Städte ihre Platzierungen unter den zehn smartesten Städten Deutschlands verteidigen (wir berichteten). Ein Neuzugang in den Top Ten ist Heidelberg. Noch im vergangenen Jahr rangierte die 160.000-Einwohner-Stadt mit einem Smart-City-Grad von 33,6 Prozent auf Platz 27. Grund für den beachtlichen Sprung nach vorne ist unter anderem die enorme Verbesserung im Bereich der digitalen Infrastruktur. Hier steigerte sich Heidelberg von 4 Prozent im Jahr 2022 auf nun 89 Prozent.

Datennutzung steigt, Datenstrategien fehlen oft noch

Lucia Wright, Project Manager bei Haselhorst Associates Consulting und Herausgeberin des Rankings, bewertet die Ergebnisse positiv. Die überwiegende Mehrheit der Städte habe erkannt, wie wichtig es ist, die Dimensionen Ökologie, soziale Gerechtigkeit und Wirtschaftlichkeit in Einklang zu bringen und ergreift entsprechende Maßnahmen. Zwar komme 2023 keine der gelisteten Städte über einen Smart-City-Grad von 50 Prozent hinaus. Das sei aber auch nicht entscheidend – wichtig sei, dass sich die Städte durch ganzheitliche, fundierte Ansätze kontinuierlich weiterentwickeln, so Wright. Im Langzeitvergleich der Ranking-Ergebnisse wird deutlich, dass sich die Anzahl der Städte, die bislang keinerlei strategische Ansätze für die Entwicklung zur Smart City ergriffen haben, stark reduziert hat. Dazu gehören 2023 weniger als 20 Städte, im Vorjahr waren es noch über 40 Kommunen.
Eine weitere Ursache für den Aufwärtstrend sieht Wright vor allem in der verstärkten Datennutzung in den Städten. Immer mehr Städte erkennen die Notwendigkeit eines ganzheitlichen Ansatzes. „Es ist wichtig, dass nicht jede Abteilung in einer Kommune nur ihre eigenen Daten erhebt, sondern dass diese Informationen auch geteilt und vernetzt werden“, so Wright. Wenn Städte endlich ihr Silodenken bei der Datennutzung ablegten, könnten sie die Herausforderungen der urbanen Transformation wesentlich effizienter bewältigen. Hier fehle vielen Städten leider noch immer der nötige strategische Ansatz, um diese internen Prozesse zu optimieren, so das Fazit. (sib)

https://www.haselhorst-associates.com/smart-city-ranking-2023

Stichwörter: Smart City, Studie, Haselhorst Associates

Bildquelle: russieseo/123rf.com

Druckversion    PDF     Link mailen




 Anzeige

Weitere Meldungen und Beiträge aus dem Bereich Smart City
Bonn: Live-Daten für den Winterdienst
[6.12.2023] Live-Daten sollen den Bonner Winterdienst in der kommenden Saison dabei unterstützen, Einsätze der Streufahrzeuge auf Radwegen besser planen zu können. mehr...
Einer der vier Sensoren, die den Bonner Winterdienst mit Live-Daten zum Zustand von Radwegen versorgen sollen.
Kreis Borken: Interkommunaler Hochwasserschutz
[5.12.2023] Der Kreis Borken und die kreisangehörigen Kommunen wollen ein interkommunales Pegelsystem schaffen, um Wasserstände künftig digital zu erfassen. mehr...
Kreis Borken: Vereinbarung zur Schaffung eines interkommunalen Pegelsystems unterzeichnet.
Offenbach: Strategie für Smart City vorgestellt
[30.11.2023] Die Stadt Offenbach hat jetzt auch eine Smart-City-Strategie. Der Entwurf, den die Stabsstelle Digitalisierung unter Beteiligung der Stadtgesellschaft erarbeitet hatte, wurde jetzt vorgestellt. Eine App ist Teil der Programms. mehr...
Offenbach: Oberbürgermeister Felix Schwenke bei der Vorstellung der Smart-City-Strategie.
Lübeck: Aufklärungsvideos zur Smart City
[27.11.2023] Bis zum Jahresende wird auf der Homepage der Stadt Lübeck pro Woche ein Film erscheinen, der anhand einer fiktiven Lübecker Familie die Vorteile der Digitalisierung vor Augen führt. Damit soll der lokale Bezug des Themas hergestellt werden. mehr...
Die neuen Buddenbrooks: Die Smart City Family veranschaulicht Vorteile von Digitalisierungsprojekten in Lübeck.
Smart Village: Auszeichnung für smartes Martinfeld
[17.11.2023] Nicht nur Metropolen können smart sein, sondern auch kleine, ländliche Gemeinden. Dies zeigt das Beispiel von Martinfeld in Thüringen. Das Modelldorf wurde beim Wettbewerb „Digitale Orte im Land der Ideen 2023“ Sieger in der Kategorie „Smarte Kommune“. mehr...
Jan Bose, Gründer und Geschäftsführer von Alpha-Omega Technology, erhielt den Preis des Innovationswettbewerbs „Digitale Orte im Land der Ideen“ für das Projekt SMARTinfeld.
Weitere FirmennewsAnzeige

EU-Richtlinie 2016/2102: So funktioniert barrierearme Rechnungsverarbeitung
[22.8.2023] Einen barrierearmen Zugang zu Websites und mobilen Anwendungen zu gewährleisten, dazu sind öffentliche Stellen in Deutschland und der EU seit 2019 verpflichtet. Was bedeutet dies für die Verarbeitung eingehender Rechnungen in SAP? Sind Dokumentenprozesse überhaupt betroffen? mehr...

Stadt Essen nutzt Eingangsrechnungsworkflow der xSuite im großen Stil: Sichere Planung durch Rechnungsworkflow
[23.3.2023] Essen ist eine moderne Wirtschafts-, Handels- und Dienstleistungsmetropole im Herzen des Ruhrgebiets. Sie ist Konzernzentrale, zum Beispiel für RWE AG, Evonik Industries AG, E.ON Ruhrgas AG, GALERIA Karstadt Kaufhof GmbH und Hochtief AG. Die Messe Essen ist etabliert unter den Top-Ten der deutschen Messeplätze. Was viele Besucher angesichts der modernen Essener Skyline verblüfft: Die Geschichte der Stadt ist älter als die Berlins, Dresdens oder Münchens. Essen feierte im Jahr 2002 das 1150-jährige Jubiläum von Stift und Stadt Essen. mehr...
Suchen...

 Anzeige



Aboverwaltung


Abbonement kuendigen

Abbonement kuendigen
IT-Guide PlusxSuite Group GmbH
22926 Ahrensburg
xSuite Group GmbH
AixConcept GmbH
52222 Stolberg
AixConcept GmbH
procilon GmbH
04425 Taucha bei Leipzig
procilon GmbH
GELAS GmbH
71332 Waiblingen
GELAS GmbH
Corel GmbH
63755 Alzenau
Corel GmbH
Aktuelle Meldungen