[3.8.2004] Der Bundesverband Digitale Wirtschaft (BVDW) warnt vor Zersplitterung der Standards zur Barrierefreiheit. Die kürzlich geäußerte Kritik des Städte- und Gemeindebundes NRW an der Verordnung zur Schaffung Barriere-freier Informationstechnik (BITV-NRW) sei eine Kurzschlussreaktion, so der Verband.
Der Bundesverband Digitale Wirtschaft (BVDW) hält die Kritik des Städte- und Gemeindebundes NRW an der Verordnung des Landes zu Barrierefreiheit staatlicher Internet-Angebote für überzogen. Experten des Arbeitskreises Barriere-freies Internet im BVDW sehen zwar Optimierungsbedarf bei den Verordnungen einiger Bundesländer, so auch in NRW. Sie warnen aber vor einer Aufweichung der Standards. Dadurch würde nicht nur die Entwicklung einer Kultur der Barrierefreiheit gehemmt, sondern die zu erwartenden Kosten auch unnötig in die Höhe getrieben. Barrierefreiheit sei eng mit der Beachtung der Standardkonformität im Internet verbunden. Werde eine Website Standard-konform umgesetzt, seien bereits viele Anforderungen der BITV abgedeckt. Die Aussage des Städte- und Gemeindebundes NRW, dass Barrierefreiheit automatisch zu höheren Kosten und einem erhöhten Aufwand führe, greift nach Meinung der BVDW-Experten jedoch viel zu kurz. Die Barrierefreiheit sei - ähnlich wie die Qualität eines Internetauftrittes - eine während des gesamten Konzeptions- und Realisierungsprozesses entstehende Eigenschaft. Zudem führe eine konsequent Barriere-freie Umsetzung eines Internetauftritts zu einem technisch und inhaltlich klar strukturierten System und diene damit auch der Investitionssicherung. Auf lange Sicht ließen sich mit Barriere-freier Umsetzung eher Kosten sparen.
(al)
http://www.dmmv.de
Stichwörter:
Portale,
BVDW,
Barrierefreiheit,
Content-Management,
NRW,
CMS,
Städte- und Gemeindebund,
BITV-NRW,
BITV