Digitalisierung:
Kein Zweite-Klasse-Thema


[9.11.2021] In den Berliner Koalitionsverhandlungen zeichnet sich ein Verzicht auf das ursprünglich angedachte Bundesdigitalministerium ab. Die bayerische Digitalministerin Judith Gerlach wertet dies als ein „fatales Signal der Mutlosigkeit“ und warnt die künftige Bundesregierung davor, Digitalisierung zur Nebensache verkommen zu lassen.

Die bayerische Digitalministerin Judith Gerlach hat den Verzicht auf ein Bundesdigitalministerium kritisiert, der sich jetzt bei den Berliner Koalitionsverhandlungen abzeichnet. Wie ihre Behörde meldet, erklärte Gerlach: „Es wäre eine vertane Chance, bei der Bildung einer neuen Bundesregierung kein durchsetzungsstarkes Digitalministerium zu schaffen. Deutschland braucht jetzt Druck bei der digitalen Transformation. Ein Bundesdigitalministerium könnte hier ein zentraler Treiber sein. Ein Verzicht auf ein solches Ministerium wäre deshalb ein fatales Signal der Mutlosigkeit. Digitalisierung darf nicht zum Zweite-Klasse-Thema der Bundesregierung werden.“
Deshalb werbe die Ministerin weiterhin für ein mächtiges Digitalministerium auf Bundesebene: „Entscheidend ist, dass ein Bundesdigitalministerium auf Augenhöhe mit dem Finanzministerium agieren kann. Als Querschnittsministerium sollte es mit einem Initiativrecht ausgestattet sein. Das heißt, dass sich die anderen Ressorts mit einem Thema befassen müssen, wenn es das Digitalministerium vorschlägt. Ein eigenständiges Digitalministerium hat dabei den Vorteil, übergreifend zu agieren und nicht nur einen einzigen Blickwinkel aus einem bestimmten Ressort zu sehen, Herausforderungen zu identifizieren und übergreifende Strategien zur Gestaltung der digitalen Transformation zu erarbeiten. Digitalisierung muss eine der zentralen Aufgaben der künftigen Bundesregierung werden.“ (aö)

https://www.stmd.bayern.de

Stichwörter: Politik, Bundesdigitalministerium, Bayerisches Staatsministerium für Digitales



Druckversion    PDF     Link mailen


Weitere Meldungen und Beiträge aus dem Bereich Politik
Düsseldorf: Digitalstrategie neu ausgerichtet
[23.4.2024] Die nordrhein-westfälische Landeshauptstadt Düsseldorf hat ihre Digitalstrategie neu ausgerichtet. Einbezogen wurden Anforderungen aus Politik, Wirtschaft und der Stadtgesellschaft sowie Best Practices anderer Kommunen. mehr...
Die Stadt Düsseldorf hat ihre Digitalstrategie neu ausgerichtet.
Thüringen: E-Government-Gesetz wird novelliert
[18.4.2024] Das Landeskabinett Thüringen hat die Novellierung des E-Government-Gesetzes beschlossen. Die interkommunale Zusammenarbeit soll gestärkt und die Abkehr von dem Schriftformerfordernis erleichtert werden – wichtige Schritte, um digitale Verwaltungsleistungen künftig flächendeckend anbieten zu können. mehr...
Eine Novelle des Thüringer E-Government-Gesetzes soll dazu beitragen, dass digitale Verwaltungsleistungen schneller in die Fläche kommen.
Chief Digital Officer: Mädchen für alles Bericht
[9.4.2024] Immer mehr Kommunen richten die Stelle eines Chief Digital Officer (CDO) ein, um für die digitale Transformation gerüstet zu sein und sie voranzutreiben. Angesiedelt zwischen Leitungs- und Umsetzungsebene, verlangt der Posten unterschiedliche Geschicke. mehr...
CDOs sind oft mit einer Fülle an Aufgaben konfrontiert.
NKR: One-Stop-Shop für Sozialleistungen
[3.4.2024] Um im Bereich der Sozialleistungen den Aufwand für Behörden und Leistungsberechtigte deutlich zu reduzieren, ist mehr Mut zur Digitalisierung nötig, so der Nationale Normenkontrollrat. Gefordert sei etwa ein One-Stop-Shop für alle Sozialleistungen. mehr...
OZG 2.0: Zentralisierung als Hemmnis oder Chance?
[28.3.2024] Wie wird das Scheitern des OZG-Änderungsgesetzes im Bundesrat eingeordnet? Während Schleswig-Holstein die Novelle aufgrund der entstandenen Belastungen für Länder und Kommunen klar ablehnt, sprachen Thüringen und der Bitkom von der Bedeutung der dort verankerten zentralen Lösungen und Standards für die Verwaltungsdigitalisierung. mehr...
Wie geht es jetzt weiter mit OZG 2.0 und der Digitalisierung der Verwaltung?
Suchen...

 Anzeige

 Anzeige

 Anzeige



Aboverwaltung


Abbonement kuendigen

Abbonement kuendigen
con terra GmbH
48155 Münster
con terra GmbH
GISA GmbH
06112 Halle (Saale)
GISA GmbH
NOLIS GmbH
31582 Nienburg/Weser
NOLIS GmbH
Aktuelle Meldungen