[12.9.2022] Die Telekom ist für den Testbetrieb des Handy-Warnsystems Cell Broadcast im Dezember gut vorbereitet. In den vergangenen Tagen wurden erfolgreich Probemeldungen an Smartphones im Bundesgebiet gesendet.
Vor dem Hintergrund der Hochwasserkatastrophe vom Juli 2021 in Nordrhein-Westfalen und Rheinland-Pfalz haben Bund und Länder die Einführung des Katastrophen-Warnsystems Cell Broadcast beschlossen (
wir berichteten). Die Technik soll die bereits etablierten Warn-Apps NINA und Katwarn ergänzen. Cell Broadcast sendet eine Textnachricht ohne spezielle App an kompatible Mobiltelefone – die Warnung erreicht jedes technisch geeignete Gerät in einer Funkzelle. So kann Cell Broadcast die Bevölkerung bei lokalen und bei überregionalen Ereignissen schnell informieren.
Das Telekommunikationsunternehmen Deutsche Telekom meldet nun, dass es für den geplanten bundesweiten Testbetrieb des Katastrophen-Warnsystems Cell Broadcast startbereit sei. Die zugrunde liegende technische Richtlinie DE-Alert wurde Ende Februar 2022 von der Bundesnetzagentur veröffentlicht. Im Mai hatte die Telekom Cell Broadcast auf ihrer Hauptversammlung vorgestellt. Seit Juli fanden lokale Tests mit Smartphones verschiedener Marken im Raum Bonn und Nürnberg statt.
Telekom teilt Erfahrungen mit Handy-Herstellern
Damit die Zustellung der Warn-Nachrichten funktioniert, müssen die Hersteller Cell Broadcast für die jeweiligen Smartphone-Modelle aktivieren. Üblicherweise erfolgt dies mit Software- oder Firmware-Updates. Die Telekom teilt laut eigenen Angaben die Erfahrungen aus ihren Tests mit den Herstellern und unterstützt auch bei Tests der jeweiligen Modelle.
Der bundesweite Warntag, bei dem sich das Verfahren großflächig bewähren soll, sollte ursprünglich am 8. September 2022 stattfinden – die Telekom hatte ihre Vorbereitungen fristgerecht abgeschlossen. Inzwischen wurde der Warntag jedoch auf den 8. Dezember 2022 verschoben (
wir berichteten). In Europa nutzen gegenwärtig neben den Niederlanden weitere acht Staaten Textwarnungen, darunter Österreich und Polen. Elf EU-Mitgliedstaaten informieren die Bevölkerung über Warn-Apps, einige EU-Länder nutzen einen Warn-Mix aus Apps und Cell Broadcast.
(sib)
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Bildquelle: Deutsche Telekom AG