[28.2.2023] In der Marktgemeinde Ergoldsbach wird ein smartes Hochwasser-Frühwarnsystem erprobt. Lokale Wetter- und Gewässerdaten werden per KI ausgewertet, Bevölkerung und Einsatzkräfte über verschiedene Kanäle gewarnt.
Bayerns Digitalministerin Judith Gerlach hat im niederbayerischen Ergoldsbach ein KI-gestütztes Frühwarnsystem für Unwetter und Hochwasser vorgestellt. Der Prototyp nutzt nach Angaben des Digitalministeriums die Daten von rund 30 Wetter- und Pegelsensoren im Gemeindegebiet. So sollen lokale Extremwettersituationen künftig besser und ortsgenau vorhergesagt werden. Dabei werden etwa Niederschlagsmengen, Feuchtigkeit, Temperatur und Windrichtung sowie die Pegelstände an Gewässern gemessen. Für die Vorhersage künftiger Wetterentwicklungen fließen zudem meteorologische Daten des Deutschen Wetterdienstes in das System ein und werden in Echtzeit ausgewertet.
Im Anschluss nutzt die Anwendung KI für eine Prognose der Entwicklung, beispielsweise über die Pegelstände in den nächsten zwei Stunden. So kann etwa eine drohende Hochwassergefahr für bestimmte Ortsteile erkannt werden. Übersteigen die Daten bestimmte Werte, warnt das System die Einsatzkräfte und Bürger nach Registrierung automatisch per E-Mail, SMS, Messenger, App und automatisiertem Anruf.
Das Projekt ist Teil des vom Digitalministerium ausgeschriebenen Ideenwettbewerbs „Kommunal? Digital!“. Dabei wurden insgesamt zehn Projekte mit innovativen Ideen für Nachhaltigkeit in bayerischen Kommunen ausgewählt, die nun schrittweise realisiert werden (
wir berichteten). Die Projekte werden jeweils mit bis zu 500.000 Euro gefördert und von der Agentur Bayern Innovativ wissenschaftlich begleitet. Im Anschluss sollen die Projekte aufbereitet werden und dann auch anderen Kommunen als Best-Practice-Beispiele zur Verfügung stehen. Die Kommunen des Wettbewerbs tragen einen Eigenanteil an den Gesamtkosten des Projekts von mindestes 10 Prozent der geförderten Summe.
(sib)
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