Hessen:
Im Glasfaserausbau weit vorne


[28.9.2023] Im bundesweiten Vergleich schafft das Land Hessen beim Glasfaserausbau den Sprung in die Spitzengruppe – dies lässt sich aus den aktuellen Zahlen der BREKO-Marktanalyse folgern. Der Grund für den Zuwachs liegt wohl auch in der politischen Weichenstellung.

Hessens Digitalministerin Kristina Sinemus informierte über den Status quo beim Glasfaserausbau im Land. Dieser befinde sich in einem massiven Aufschwung, wie die BREKO-Marktanalyse gezeigt hätte (wir berichteten). „Die aktuelle Auswertung zeigt, dass unsere Gigabitstrategie und kooperative Zusammenarbeit mit allen Beteiligten beim Glasfaserausbau absolut zielführend ist und wir im bundesweiten Vergleich inzwischen zur Spitzengruppe zählen“, so die Digitalministerin.
Laut der Studie, die den Stand von Juni 2023 zugrunde legt, ist ein Glasfaseranschluss für 46 Prozent aller Haushalte in Hessen verfügbar. Damit liegt das Land im bundesweiten Vergleich gemeinsam mit Mecklenburg-Vorpommern auf dem vierten Platz aller Bundesländer. Der bundesweite Schnitt liegt bei 35,6 Prozent. Besonders hervorzuheben ist der dynamische Ausbauanstieg in Hessen mit 26 Prozentpunkten im Vergleich zur letzten Studie, lediglich Brandenburg schneidet mit 31 Prozentpunkten noch besser ab und liegt als einziges Bundesland vor Hessen.

Politische Aufmerksamkeit für das Thema

„Unsere Strategie, eine hohe Gigabitversorgung bis zur flächendeckenden Glasfaserversorgung bis 2030 bereitzustellen, um zwischenzeitliche Bedarfe zu decken, ist voll aufgegangen“, sagte Sinemus. Das gute Abschneiden Hessens belege zudem, dass es eine richtige Entscheidung der Landesregierung gewesen sei, ein Digitalministerium zu gründen, mit dem übergreifend die Digitalisierung in Hessen gebündelt und gesteuert wird, ergänzte Sinemus.
Dass die politische Aufmerksamkeit für den Glasfaserausbau für dessen Tempo entscheidend sei, bestätigt auch BREKO-Geschäftsführer Stephan Albers. „Hessen hat viel richtig gemacht und baut deshalb aktuell deutlich schneller aus als die meisten anderen Länder: Das erste Digitalministerium Deutschlands gibt dem Thema die notwendige hohe Priorität, räumt dem schnelleren eigenwirtschaftlichen Ausbau klaren Vorrang gegenüber staatlicher Förderung ein und unterstützt durch einen konstruktiven und offenen Dialog das große Engagement, mit dem vor allem alternative Netzbetreiber die nachhaltige digitale Infrastruktur flächendeckend ausrollen.“

Ergebnisse des Glasfaserpakts im Herbst

Derzeit zögern viele Bürgerinnen und Bürger in Hessen noch, für den bereitgestellten Glasfaseranschluss einen Vertrag abzuschließen – dies legen die Zahlen des BREKO-Reports nahe. Dennoch könne nur Glasfaser den steigenden Bandbreitenbedarf mittel- bis langfristig abdecken, betonte Sinemus. Zudem trüge Glasfaser zur Nachhaltigkeit bei, da sie bei der Datenübertragung im Vergleich zu Kupfer dreimal weniger Energie benötige.
Insbesondere der eigenwirtschaftliche Ausbau durch Telekommunikationsunternehmen hat die Versorgung mit Glasfaser in Hessen vorangebracht. Zuvor waren mit dem Glasfaserpakt zwischen Landesregierung, BREKO, VKU Hessen und elf Telekommunikationsunternehmen konkrete Ausbauzahlen festgelegt worden (wir berichteten). „Wir erwarten, dass wir den über den Glasfaserpakt erreichten Stand im Herbst vorliegen haben“, so Sinemus.
Zum Ausbauerfolg des Landes trägt wohl auch das gemeinsam mit Rheinland-Pfalz entwickelte Breitband-Portal bei, das die Genehmigungsprozesse für die Verlegung von Telekommunikationsinfrastrukturen voll digitalisiert umsetzt (wir berichteten). Das Breitband-Portal zählt laut Sinemus zu den 35 wichtigsten OZG-Projekten in Deutschland, vier weitere Bundesländer haben es bereits in der Pilotierung und sechs weitere eine Absichtserklärung zur Nachnutzung gezeichnet. (sib)

Zur BREKO-Marktanalyse (Deep Link)
https://www.breitband-portal.de
https://digitales.hessen.de

Stichwörter: Breitband, Hessen, Glasfaser, BREKO



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