[13.10.2023] Das digitale, bundeslandübergreifende Fundbüro Nova Find kann von interessierten Kommunen ab sofort nachgenutzt werden. Die Plattform bietet eine umfassende Lösung für den gesamten Vorgang zur Verwaltung von Fundsachen.
Im Rahmen der arbeitsteiligen OZG-Umsetzung verantwortet der Freistaat Sachsen federführend das Themenfeld Recht & Ordnung. Dazu gehört auch die Bereitstellung des Online-Diensts Fundsachen, der zur deutschlandweiten Nachnutzung nach dem so genannten Einer-für-Alle(EfA)-Prinzip bereitgestellt wird. Im Ergebnis einer europaweiten Ausschreibung eines Rahmenvertrags ging im August 2023 der Zuschlag für die Bereitstellung der Fundsachen-Plattform an das österreichische Unternehmen Rubicon mit seiner Lösung Nova Find. Dies berichtet das Bundesministerium des Innern (BMI) auf seiner OZG-Info-Website. Die Nachnutzung der Fundsachen-Plattform ist deutschlandweit ab sofort für alle interessierten Kommunen über einen Einzelabruf aus dem Rahmenvertrag des Freistaats Sachsen möglich. Kommunen, die an einer Nachnutzung interessiert sind, können sich für weitere Informationen rund um die technische, organisatorische und rechtliche Ausgestaltung der Nachnutzung an die Staatskanzlei Sachsen wenden, die den Rahmenvertrag betreut (ozg@sk.sachsen.de). Das BMI weist auch darauf hin, dass die initiale Anbindung an die Fundsachen-Plattform bis Ende 2023 durch Bundesmittel finanziert werden kann.
Umfassende SaaS-Lösung
Das digitale Fundbüro Nova Find funktioniert bundeslandübergreifend. Die Plattform wird als Software-as-a-Service (SaaS) bereitgestellt. Sie bietet eine Online-Oberfläche zur Anzeige und Recherche von Fund- und Verlustsachen für Bürgerinnen und Bürger, aber auch ein Back End, mit dessen Hilfe die Fund- und Verlustsachen durch die Mitarbeitenden in den Fundbüros bearbeitet werden können. Über eine Matching-Technologie und eine vernetzte Online-Datenbanksuche gleicht das System die Daten einer Fundsache vollautomatisch mit vorhanden Verlustmeldungen auf der gesamten Plattform ab. Bei einem Treffer wird die zuständige Verwaltungsbehörde informiert und der Kontakt zu den Bürgerinnen und Bürgern hergestellt. Dabei ist es unerheblich, ob man beim heimischen Fundbüro oder beim mutmaßlichen Verlustort nachfragt: Alle Suchanfragen der teilnehmenden Kommunen führen auf dieselbe Suchplattform (verlustsache.de). Auch die Deutsche Bahn und andere Verkehrsverbünde sind in das Suchsystem integriert. Derzeit befinde sich die Lösung in zahlreichen Kommunen, zum Beispiel in Bremen und Rosenheim, im Einsatz und kann über die Online-Auftritte der Städte aufgerufen werden.
Sachsen hatte sich bei der Bereitstellung des EfA-Diensts Fundsachen mit der Ausschreibung für einen Sonderweg entschieden, der von der OZG-Methodik mit dem Drei-Meilenstein-Modell (Konzeption – Entwicklung – Ausrollen) abweicht (
wir berichteten). Die Vorgehensweise ist mit dem Bundesinnenministerium abgestimmt. Das Land wollte bewusst auf eine bereits am Markt befindliche, etablierte Lösungen zurückgreifen.
(sib)
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