[25.10.2010] Mehr als 244.000 Widerspruchsanträge hat Google vor der Einführung des Street-View-Dienstes in den 20 größten deutschen Städten erhalten. Zwei von drei Antragstellern haben dabei auf das Online-Tool zurückgegriffen.
Nach heftigen Diskussionen unter anderem mit Datenschützern hatte der Google-Konzern im Vorfeld der Freischaltung seines Dienstes Street View für die 20 größten deutschen Städte Bürgern die Möglichkeit eingeräumt, einer Abbildung ihres Hauses zu widersprechen (wir berichteten). Nach Ablauf der Online-Widerspruchsfrist hat das Unternehmen jetzt Zahlen veröffentlicht: Mehr als 244.000 Anträge seien eingegangen. Das entspräche fast drei Prozent der Haushalte in den betroffenen Städten. Zwei von drei Anträgen seien über das Online-Tool eingereicht worden. Laut Andreas Türk, Produkt-Manager für Street View in Deutschland, werde ein sehr großer Aufwand betrieben, um sicherzustellen, dass die Anträge richtig umgesetzt werden. Allerdings lasse sich bei derartigen Prozessen nicht garantieren, dass jeder Antrag auch vollständig bearbeitet werden könne. Grund seien nicht eindeutig zuzuordnende Adressen, weil Angaben nicht lesbar oder die Beschreibungen des Gebäudes nicht eindeutig waren. Per Post konnte bereits seit April 2009 Widerspruch eingelegt werden. Und auch nach dem Start des Dienstes haben Mieter und Hausbesitzer die Möglichkeit, der Abbildung von Haus oder Wohnung zu widersprechen. BITKOM-Hauptgeschäftsführer Bernhard Rohleder betonte, dass es wichtig sei, dass Technologieanbieter die Bedenken der Bürger vor der Einführung neuer Dienste umfassend berücksichtigen. Die Praxis zeige jedoch, dass die meisten Deutschen sehr wohl zwischen öffentlichen und privaten Bildern unterscheiden können. Rohleder forderte, gesetzliche Regelungen nur dort einzuführen, wo tatsächlicher Bedarf besteht. „Bei Street View wird die Privatsphäre bereits jetzt über das gesetzlich Erforderliche hinaus geschützt“, so der BITKOM-Hauptgeschäftsführer.
(rt)
http://www.google.de/streetview
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