[26.11.2013] Die Zeit großer Papierstapel geht für vier Ratsmitglieder der Stadt Rheinstetten zu Ende. Sie haben sich als Testpersonen für die Arbeit mit digitalen Unterlagen gemeldet.
Nachdem Rheinstetten im Frühjahr dieses Jahres ein Ratsinformationssystem (RIS) eingeführt hat (
wir berichteten), geht die Stadt nun einen Schritt weiter. Im Rahmen eines Testlaufs arbeiten künftig vier Ratsmitglieder mit digitalen Unterlagen. Dazu überreichte Oberbürgermeister Sebastian Schrempp den Stadträten Bernd Bauer (CDU), Gerhard Bauer (SPD), Bernd Fuhrmann (FWR) und Manfred Rihm (ULR) je einen Tablet-PC. Mit ihnen greifen die Testpersonen künftig auf ihre Sitzungsunterlagen zu, die Papierunterlagen fallen dafür weg. Die handlichen Geräte haben über ein im Sitzungssaal installiertes WLAN Zugang zum städtischen RIS von Anbieter HELD. Dort sind alle Unterlagen, die es bislang in Papierform gab, digital zu finden: Sitzungseinladungen, Beschlussvorlagen, Pläne und sonstige Dokumente zu aktuellen und früheren Tagesordnungspunkten. Im nächsten Jahr soll die Bedienung über eine spezielle RIS-App nach Unternehmensangaben weiter vereinfacht werden. Mithilfe einer weiteren, bereits installierten App können die Dokumente auch so bearbeitet werden, wie es die Stadträte bisher gewohnt waren; so können etwa Textstellen markiert oder Notizen angebracht werden. Oberbürgermeister Schrempp freut sich auf die technische Neuerung, von der er sich Vorteile für die Ratsarbeit verspricht. So können die Kommunalpolitiker zum Beispiel auch auf ältere Sitzungsunterlagen schnell zugreifen, ohne Aktenberge mit sich herumtragen zu müssen. Zudem können Druck- und Versandkosten reduziert werden.
Dass das Interesse an der technischen Neuerung im Gemeinderat groß ist, zeigte schon die Tatsache, dass sich mehr Personen für den Test meldeten, als berücksichtigt werden konnten. Die Verwaltung hat allerdings bewusst eine solche Testphase mit kleinerem Personenkreis vorgeschaltet, um auf Anregungen oder bei etwaigen technischen Problem schnell reagieren zu können. Bereits im kommenden Jahr sollen dann weitere Tablets beschafft werden. Wer ein solches Gerät nutzt, erhält keine Papierunterlagen mehr. Die Voraussetzungen für die elektronische Einberufung wurden durch eine entsprechende Änderung der Geschäftsordnung geschaffen. Dennoch wird kein Ratsmitglied zur Neuerung gezwungen: Wer beim gewohnten Papier bleiben möchte, darf dies tun. Schrempp ist sich aber sicher, dass nach einer Übergangszeit die elektronischen Unterlagen zur Regel werden und ergänzt: „Ausnahmen wird es bei Bedarf geben, zum Beispiel wenn wir den Fraktionen großformatige Baupläne in Papierform zur Verfügung stellen, weil diese auf dem Bildschirm nur eingeschränkt darstellbar sind“.
(cs)
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