Imperva:
Bot-Angriffe auf die Verwaltung


[17.5.2023] Von Cyber-Kriminellen eingesetzte Bad Bots zielen auf Account- und Datendiebstahl ab und richten erheblichen Schaden an. Zunehmend geraten auch Kommunen in deren Visier, wie ein Report des IT-Sicherheitsunternehmens Imperva belegt.

Das Cyber-Sicherheitsunternehmen Imperva hat in einer Analyse das Bot-Aufkommen im Internet über die vergangenen zehn Jahre untersucht und nun in einem umfassenden Report veröffentlicht. Demnach stammten im Jahr 2022 in Deutschland 68,6 Prozent des gesamten Internet-Verkehrs von Bots – ein signifikanter Anstieg gegenüber dem Vorjahr (39,6 Prozent). Der Anteil des von menschlichen Usern erzeugten Traffics lag bei 25,2 Prozent und sank damit stark im Vergleich zu 2021 (57,4 Prozent). Beim Entwicklungsniveau – Imperva spricht von Ausgefeiltheit – der Bots liegt Deutschland mit 51,2 Prozent genau im weltweiten Durchschnitt.
Bösartige Bot, so genannte Bad Bots, stellen ein erhebliches Risiko dar. Sie imitieren menschliches Verhalten exakt und lassen sich nur schwer als solche erkennen. Sie wählen IPs nach dem Zufallsprinzip, verschaffen sich Zutritt über anonyme Proxys und passen ihre Identität an. Auf diese Weise kompromittieren sie Konten, stehlen Daten und erhöhen das Spamaufkommen. Die Folgen sind höhere Infrastruktur- und Supportkosten und unter Umständen sogar geschäftliche Einbußen durch Verlust von Nutzern oder Kunden. Insgesamt sollen durch automatisierte Angriffe auf Websites, Infrastrukturen, APIs und Apps von Unternehmen jährlich Milliardenbeträge verloren gehen. Bad Bots werden immer raffinierter und sind zunehmend schwieriger zu detektieren.

Bad Bots manipulieren Web-Seiten von Städten und Gemeinden

Auch die öffentliche Hand muss sich nach Angaben von Imperva immer mehr mit automatisierten Angriffen auf ihre Web-Seiten auseinandersetzen: Mehr als ein Drittel (34 Prozent) des gesamten Internet-Verkehrs im öffentlichen Sektor stammt von Bad Bots. Gutwillige Bots machen lediglich 3,2 Prozent aus, menschlich generierter Traffic liegt mit 62,7 Prozent an der Spitze. Allerdings seien sämtliche Bots noch auf einem rudimentären technischen Niveau und verfügten über keine ausgefeilten Funktionsweisen, so der Report. Zum Vergleich: Im Einzelhandel beispielsweise sind über die Hälfte der Bots als hochentwickelt einzustufen mit vielen fortgeschrittenen Funktionen.
Die Bots werden auf verschiedene Web-Seiten und Web-Applikationen angesetzt: Dazu zählen Internet-Seiten der Gesetzgebung und Verwaltung, digitale Angebote von Gemeinden und Bürgerdienste. Es sind sowohl kleine als auch große Städte betroffen. Die Angreifer haben es insbesondere auf die Übernahme von Konten abgesehen und versuchen, Eintragungen in Register zu manipulieren sowie Daten zu stehlen. Der Anteil des Bot-Verkehrs nimmt von Jahr zu Jahr zu und böswillige Automatisierungstechniken verursachen erhebliche Risiken, sagt Karl Triebes, Senior Vice President bei Imperva. Es müsse jetzt gehandelt werden, um Sicherheitsrisiken für Web-Anwendungen, mobile Apps und APIs zu minimieren. (sib)

Der Imperva Bad Bot Report 2023 zum Download (PDF, 7 MB) (Deep Link)
https://www.imperva.com/de

Stichwörter: IT-Sicherheit, Imperva, Studie, Bad Bots, Cyber-Sicherheit



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