Bayern:
Digitaler Werkzeugkasten für Landkreise


[12.10.2020] Ein digitaler Werkzeugkasten soll die bayerischen Landkreise bei der nutzerfreundlichen Digitalisierung von Verwaltungsleistungen unterstützen. Den Anfang haben sieben Pilotkommunen gemacht.

Vom Antrag auf einen Jagdschein bis hin zur Corona-Registrierung für Reiserückkehrer – mithilfe eines digitalen Werkzeugkastens haben sieben bayerische Landratsämter in den zurückliegenden Monaten zahlreiche Verwaltungsdienstleistungen digitalisiert. Das teilt jetzt das Bayerische Staatsministerium für Digitales mit. Der digitale Werkzeugkasten sei im Frühjahr 2019 als Gemeinschaftsprojekt des Bayerischen Staatsministeriums für Digitales und des Innovationsrings des Bayerischen Landkreistages gestartet. Als Piloten fungieren die Landkreise Aschaffenburg, Bad Tölz-Wolfratshausen, Cham, Fürth, Kulmbach, Neu-Ulm und Passau. In einer ersten Projektphase haben sie mithilfe der Software 21 Verwaltungsleistungen für Bürger und Unternehmen bereitgestellt. In einer zweiten Projektphase seien die erarbeiteten Online-Formulare dann zwischen den Pilotlandratsämtern ausgetauscht worden. Nun stehen 120 bislang papierbasierte Formulare zur Online-Eingabe zur Verfügung. „Bayern drückt bei der Digitalisierung der Verwaltung nochmal aufs Tempo“, sagt Digitalministerin Judith Gerlach. „Mit diesem neuen digitalen Werkzeugkasten können die bayerischen Landkreise jetzt selbst ganz einfach Dienstleistungen ins Internet übertragen. Bei den sieben Pilotkreisen hat das hervorragend funktioniert. Ein Großteil der Nutzer hat bei einer Befragung zum Projekt angegeben, dass die so erstellten Online-Angebote gut erklärt und einfach zu nutzen seien. Das ist unser Ziel: Digitale Verwaltung so bürgernah wie möglich.“

Rad nicht neu erfinden

Aus dem Projekt ist auch ein Leitfaden zur nutzerorientierten Formulargestaltung hervorgegangen. Er kann von interessierten Kommunen über die Website des Bayerischen Staatsministeriums für Digitales heruntergeladen werden. Wie das Ministerium mitteilt, wurden für den Leitfaden die mit der Erarbeitung der Online-Formulare beauftragten Mitarbeiter der Landratsämter sowie die Bürger befragt, welche die erstellten Formulare genutzt haben. Die Empfehlungen aus diesen Nutzertests fasse der Leitfaden zusammen. Dazu erklärt der Leiter des Innovationsrings des Bayerischen Landkreistags und Landrat des Landkreises Bad Tölz-Wolfratshausen, Josef Niedermaier: „Die Digitalisierung fordert die Landratsämter mit ihren zahlreichen Bürger- und Unternehmenskontakten in ganz besonderer Weise. Die gute Nachricht ist: Das Rad muss nicht jedes Mal neu erfunden werden. Als Innovationsring unterstützen wir die Landratsämter bei ihrer Digitalisierung und stellen diesen sämtliche Projektergebnisse zur weiteren Nachnutzung zur Verfügung. Dies gilt auch für den Leitfaden zur nutzerorientierten Formulargestaltung, mit dem wir die Voraussetzungen schaffen, dass die umgesetzten Online-Anträge von den Bürgerinnen und Bürgern sowie den Unternehmen bestmöglich genutzt werden können. Gemeinsam werden wir auch diese Herausforderung meistern.“ Die erfolgreiche Zusammenarbeit wollen die Projektbeteiligten fortsetzen, heißt es vonseiten des Ministeriums weiter. Das Projekt digitaler Werkzeugkasten 2.0 sei schon in Vorbereitung. (ve)

Leitfaden zur nutzerorientierten und einheitlichen Formulargestaltung für die bayerischen Landkreise (PDF, 2 MB) (Deep Link)

Stichwörter: IT-Infrastruktur, Bayern, Kreis Aschaffenburg, Kreis Bad Tölz-Wolfratshausen, Kreis Cham, Kreis Fürth, Kreis Kulmbach, Kreis Neu-Ulm, Kreis Passau



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