[17.3.2022] Die Städte Wien und München werden ihre Kooperation im Bereich Geothermie, Digitalisierung und Bürgerservice vertiefen. Hierauf haben sich jetzt Münchens Oberbürgermeister und der Wiener Finanz- und Wirtschaftsstadtrat verständigt.
Am 10. März 2022 haben der Münchner Oberbürgermeister Dieter Reiter (SPD), der Wiener Finanz- und Wirtschaftsstadtrat Peter Hanke, der Vorsitzende der Geschäftsführung der Stadtwerke München, Florian Bieberbach, und der Vorstandsdirektor der Wiener Stadtwerke, Peter Weinelt, im Münchner Rathaus in einem Arbeitsübereinkommen vereinbart, noch enger insbesondere auf dem Gebiet der klimagerechten und autonomen städtischen Energieversorgung zusammenzuarbeiten.
Wie die Stadt Wien berichtet, bemühen sich die Europäische Union sowie ihre Mitgliedsländer und Metropolen darum, das Ziel der Klimaneutralität bis 2040/2050 zu erreichen. Dazu gelte es, in den Ausbau von erneuerbarer Energie zu investieren. Allein in der österreichischen Hauptstadt Wien sei es daher notwendig, eine halbe Million Gasthermen auf fossilfreie Lösungen umzustellen. Zusätzlich habe sich die Stadt zum Ziel gesetzt, den Photovoltaikausbau voranzutreiben. Bis 2025 solle die Stromerzeugung mittels Photovoltaik im Stadtgebiet auf 250 Megawatt peak (MWp) und bis 2030 auf 800 MWp gesteigert werden. München habe sich das ehrgeizige Ziel gesetzt, bis 2035 klimaneutral zu werden.
Wichtiger Baustein Fernwärme
Ein wichtiges Element beim klimagerechten Umbau des Energiesystems sei auch die Fernwärme, die in Wien bereits jahrzehntelange Tradition habe und in den kommenden Jahren weiter ausgebaut werde. Hierbei spiele die Tiefe Geothermie eine große Rolle, in die in den kommenden Jahren in Wien beschleunigt investiert werden soll. Ein großes Vorbild dafür sei München. Die bayerische Landeshauptstadt treibe ihre CO2-neutrale Fernwärme-Vision seit Jahren voran. Am Heizkraftwerk Süd laufe Deutschlands größtes Geothermie-Kraftwerk im Probebetrieb, das sechste der Stadtwerke München. Und der Ausbau gehe zeitnah weiter: Spätestens 2040 solle die Geothermie den Großteil der Fernwärme-Versorgung für München übernehmen. Wien plane bis 2040 ein Viertel der Fernwärme-Versorgung über Geothermie.
Darüber hinaus zeige das in Kooperation von der Stadt Wien mit der Stadt München durchgeführte Smart-City-Pilotprojekt Smarter Together, dass Stadtentwicklungsthemen und Fragestellungen in den Bereichen Mobilität, Technologie, Energieversorgung und Sanierung beide Städte gleichermaßen betreffen. Auch bei den Herausforderungen der Digitalisierung und des bestmöglichen Bürgerservice wollten beide Seiten von einem direkten Austausch profitieren.
Die Städte München und Wien und ihre jeweiligen Stadtwerke arbeiten dafür auf operativer und politisch-strategischer Ebene zusammen. Die jeweiligen Vertreterinnen und Vertreter tauschten sich dazu regelmäßig aus.
(th)
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