[5.4.2023] Die Genossenschaft der öffentlichen IT-Dienstleister govdigital hat mit 13 Mitgliedsunternehmen ein Cloud-Service-Portal als betrieblichen Kern der Deutschen Verwaltungscloud aufgebaut und erste Services darauf erprobt. Auch das Konzept für eine künftige Koordinierungsstelle wurde vorgestellt.
Ein Cloud-Service-Portal (CSP) zur Deutschen Verwaltungscloud haben jetzt die Genossenschaft der öffentlichen IT-Dienstleister, govdigital und 13 Mitgliedsunternehmen aufgebaut. Über das Portal sollen zukünftig die Dienste der Deutschen Verwaltungscloud von IT-Dienstleistern angeboten und von Behörden und Ämtern in ganz Deutschland abgerufen werden. Wie govdigital mitteilt, hat sie die Plattform im Auftrag des Bundesministeriums des Innern und für Heimat (BMI) erarbeitet, darauf Services erprobt und ein Konzept für die künftige Koordinierungsstelle vorgestellt. Die Ergebnisse stehen nun als Grundlage für anstehende Entscheidungen des IT-Planungsrates zur Verfügung.
Ziel des Vorhabens war es laut govdigital, Cloud-Services über das CSP einfach auffindbar, technisch nutzbar und rechtlich buchbar anzubieten. Die Koordinierungsstelle soll für die Anbindung der verschiedenen Cloud-Anbieter an die Verwaltungscloud und die übergreifende Nutzung von Cloud-Diensten in der gesamten deutschen Verwaltung sorgen. Seit Jahresbeginn sei das CSP für Pilotanwendende aus der Verwaltung freigeschaltet und über ein eigens entwickeltes föderiertes Identity and Access Management (IAM) zugänglich. Entwickelt und genutzt worden seien vereinfachte Vertragsmuster, AGBs, eine entsprechende Datenschutzerklärung sowie eine Vorlage zur Auftragsdatenverarbeitung. Im Rahmen der Beta-Version seien bereits erste Services von mehreren öffentlichen IT-Dienstleistern über das Portal bereitgestellt und probeweise gebucht worden. Dieses Angebot werde durch das Projekt bis Ende Juni 2023 weiterhin sichergestellt.
MVP abgeschlossen
Während des Projekts wurde laut govdigital eine Online-Nutzerbefragung durchgeführt. Am häufigsten nachgefragt werden demnach Cloud-Dienste aus den Bereichen Kollaboration, Office-Lösungen und Fachverfahren. Herausforderungen sehen die Befragten in den rechtlichen Rahmenbedingungen, bei IT-Sicherheit und in der technischen Umsetzung. Die Umfrageergebnisse flossen laut govdigital mit weiteren Ergebnissen aus Stakeholder-Befragungen sowie Rahmenvorgaben der AG Cloud des IT-Planungsrats in die Konzeption der Koordinierungsstelle ein.
Das Projekt wurde von govdigital und den 13 Mitgliedsunternehmen seit Ende Oktober 2022 im Rahmen der Entwicklung eines Minimal Viable Products (MVP) durchgeführt. „Die Deutsche Verwaltungscloud ist zentraler Baustein für die digitale Souveränität des Staates“, sagt der Dataport-Vorstandsvorsitzende Johann Bizer. „Der Abschluss des MVP inklusive der Entwicklung des Cloud-Service-Portals ist hierfür ein wichtiger Schritt. Das Portal ist Voraussetzung für das Anbieten und den Bezug von digitalen Verwaltungsdienstleistungen aus der Deutschen Verwaltungscloud.“
(ve)
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